Zufriedenheit rundum
Linzer Musiktheater wird ein Jahr alt
10.04.2014
Intendant Rainer Mennicken freut sich: "Theaterkultur- Boom ausgelöst".
Das Linzer Musiktheater wird morgen, Freitag, ein Jahr alt. In der Pressekonferenz aus diesem Anlass strahlten die Verantwortlichen am Donnerstag buchstäblich um die Wette: In den ersten 365 Tagen registrierte man bei 439 Veranstaltungen 226.342 zahlende Gäste. Open-Air-Events, Führungen und andere Begleitprogramme dazugerechnet, sind es 333.000. Die Auslastung des Hauses liegt bei 90,6 Prozent.
Großes Theater in Linz
Quotensieger ist die Kinderoper mit einer Auslastung von 99,8 Prozent, gefolgt von Operette (97,2 Prozent) und Musical (96,6 Prozent). Besonders gut angenommen wurden auch die Vormittags- und Nachmittagsvorstellungen - bisher 101 an der Zahl. Das Landestheater mit allen Spielstätten wird in den kommenden Tagen seinen 300.000sten Besucher begrüßen, das Ziel für die Saison lag bei 280.000. Im Sommer werde man 17 Vorstellungen der Musical-Produktion "The Wiz" in Deutschland spielen, erklärte Intendant Rainer Mennicken, dabei könnten weitere 20.000 Karten verkauft werden.
In Linz floriert Hochkultur
"Das Schiff ist auf einem ganz guten Kurs", bilanzierte ein sichtlich zufriedener Intendant. Kulturreferent LH Josef Pühringer (ÖVP) legte noch nach: "Das Musiktheater ist ein Flaggschiff für die Kulturszene in Oberösterreich geworden, ohne andere zu beschädigen oder abzuwerten." Laut Mennicken hat sich auch die Auslastung an der Promenade, wo nun das Schauspiel zu Hause ist, von rund 76 auf über 80 Prozent verbessert. Auch Brucknerhaus und Theater Phönix hätten bei den Besuchern zugelegt. "Das Musiktheater hat einen Theaterkultur-Boom ausgelöst", ist der Intendant überzeugt.
Stadt und Land auf Versöhnungskurs
Versöhnliche Töne gab es dem freudigen Anlass entsprechend auch zwischen Stadt und Land. Linz hatte ja zuletzt im Zug der Diskussion um Transferzahlungen angekündigt, den Theatervertrag prüfen zu wollen, das Land fror im Gegenzug Mittel für städtische Kultureinrichtungen ein. Beide Seiten hätten ein gutes Kulturjahr hinter sich und sollten das zum Anlass nehmen, besser zu kooperieren, sagte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Sein für Kultur zuständiger Vize Bernhard Baier (ÖVP) möchte auch, dass beide Seiten weiterhin "für das gemeinsame Kind Verantwortung tragen". Pühringer zeigte sich ebenfalls optimistisch: "Wir sind in Bereinigungsgesprächen in guter Kultur." Ende Juni soll eine Einigung vorliegen.