„Der Niko, der ist schon ein ausgesuchter Mitarbeiter. Ausgeschlafen ist der. Grins grins grins, dagegen war die Sonne vom Wörthersee ein Kind von Traurigkeit.“
Zu Jahresbeginn hatte Österreichs Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek – auch sie eine ausgeschlafene Person – mit einer Polemik auf ihrer Website, Titel: Der kleine Niko, nachdrücklich in die Diskussion um den nunmehrigen Leider-nicht-Büroleiter von ORF-Boss Alexander Wrabetz eingegriffen.
Protest. Nur zwei Wochen später betätigt sich die streitbare Autorin (ihre Grasser-Farce Der ideale Mann läuft derzeit im Burgtheater) erneut als einflussreicher „Player“ in politischen Agenden: Weil der Burschenschafter-Ball des „Wiener Korporationsringes“ (27. Jänner) erstaunlicherweise auf der UNESCO-Liste des „immateriellen Kulturerbes“ Österreichs steht, forderte Jelinek in einem Protestschreiben an SOS Mitmensch eine Entschuldigung oder den Rücktritt des UNESCO-Komitees.
„Skandalös“ „Ich sehe diese Aufwertung einer skandalösen Veranstaltung, die nicht zuletzt auch dem antifaschistischen Verfassungsauftrag Hohn spricht, als eine Verunglimpfung Österreichs an“, zitiert die APA.
Und Jelinek weiter: „Ein deklariert deutschnationaler Ball kann im Übrigen niemals Österreich zu irgendwelchen Ehren gereichen, er sollte, wenn überhaupt, in das deutsche (‚heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt‘) Weltkulturerbe einfließen“, so Jelinek.
Erfolg Noch am gestrigen Abend zeitigte die Polemik Erfolg: Während die FPÖ erwartungsgemäß von einem „Kesseltreiben“ sprach, reagierte die österreichische UNESCO-Kommission mit einer Streichung aller Wiener Bälle von der Weltkulturerbe-Liste. Was die Betreiber des Opernballes allerdings weniger freuen wird ...
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