Die beliebte Schauspielerin spielt an der Seite von Robert Owens in den Wiener Kammerspielen "Miss Daisy und ihr Chauffeur".
Man will es kaum glauben: 55 Jahre sind vergangen, seitdem Louise Martini zum letzten Mal an den Wiener Kammerspielen auftrat. Am Donnerstag kehrt die Grande Dame der Schauspielkunst mit einer großen Rolle zurück. Sie spielt die Hauptfigur in einem Klassiker der Moderne; in Alfred Uhrys Drama Miss Daisy und ihr Chauffeur. Die Verfilmung (mit Jessica Tandy und Morgan Freeman) gewann 1990 vier Oscars.
„Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger bot mir das Stück bei unserem ersten Gespräch an, und ich bin sofort darauf geflogen“, sagt Louise Martini. „Der wunderbare Film hat mich seinerzeit sehr berührt.“
Das Werk handelt von Rassismus und Antisemitismus. Martini: „Die Handlung
beginnt um 1950 in Atlanta. Dort gab es eine große jüdische Gemeinde,
zugleich war es eine Zeit der Segregation.“ In dieser Epoche der Vorurteile
entsteht zwischen der resoluten Jüdin Daisy und ihrem dunkelhäutigen
Chauffeur eine innige Beziehung.
„Es ist ein Stück zum Lachen und zum
Weinen“, meint Louise Martini über die Aufführung, die ihr physisch viel
abverlangt: „Ich spiele das Alter von 72 bis 97 und habe einige rasante
Umzüge.“