Lucinda Williams bestätigte am Dienstag in Wien mit einem epochalen ÖSTERREICH-Konzert ihren Legenden-Status.
Das oft zitierte Wort „Legende“. Selten war es treffender als beim ÖSTERREICH-Konzert von Lucinda Williams. Am Dienstag feierte die „Beste Songwriterin der USA“, so das renommierte „Time Magazine“, vor 455 Fans (ausverkauft!) ihr Wien-Debüt im Theater Akzent und verwandelte dabei das biedere Wieden in den musikalischen Wilden Westen. Erdige Prärie-Hymnen und lässig-dreckige Mississippi-Delta-Klänge inklusive.
Nach drei Grammys und genesenem Herzinfarkt (2020) lieferte Lucinda dabei unterstützt von ihrer formidablen vier-köpfigen Band Buick 6 unter dem Motto „Don’t tell Anybody the Secrets“ vom Opener Let‘s Get the Band Back Together bis zum Finale Joy einen redseligen Abend voll Hymnen („Get Right With God“), Emotionen und witzigen Background-Storys. Auch über Tom Petty („Ein wunderbarer Musiker und ein noch viel wunderbarerer Mensch.“) oder das Geheimnis des Songwritings: „Die Muse kann einen immer und überall und vor allem unverhofft küssen, deshalb sollte man immer Papier und Schreibzeug dabei haben.“ Die Hände dabei fest um den Mikrofon-Ständer geklammert. Als Stütze. Den Sessel, der ihr noch im Vorjahr bei den Konzerten Halt gab, hatte sie im Akzent nicht mehr dabei.
Das sonst oft gerne undisziplinierte Wiener Publikum lauschte dabei voller Ehrfurcht - zu Americana-Hymnen wie „Stolen Moments“ oder „Ghost of Highway 20“ hat man die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können. Szenen-Applaus für ausufernde Delta-Blues-Soli („Lake of Charles“) gab’s sowieso. 90 Minuten lang Gänsehaut-Alarm! Auch dank eindringlicher Reibeisen-Stimme und Marc Ford von den Black Crowes als Gaststar an der Gitarre.
Backstage: Lucinda Williams mit ÖSTERREICH-Reporter Thomas Zeidler-Künz