Seit Caruso sind die Opernfreunde und die, welche an ihnen verdienen, auf der Suche nach der weltbeglückenden Tenorstimme. 2005 wurde wieder ein neuer tenoraler Superstar entdeckt: Der Mexikaner Rolando Villazón, schwarzgelockt und mit glutvollen Augen, dazu noch ein Komödiant mit Mister-Bean-artigen Slapsticknummern; hätte er keine Stimme, könnte er als Clown Karriere machen. Sein klangschönes, erregendes Timbre ließ ihn als Gott erscheinen.
Villazón begab sich in die Hände jener Marketender der Musen, die nur an einer Sorte von Noten interessiert sind, und 2007 musste er sich zurückziehen. Seither klingt die herrliche Amoroso-Stimme verschattet und ohne Leuchtkraft in der Höhe. Nach einem traurigen Liebestrank gastierte Villazón mit Belcanto-Liedern im Konzerthaus. Der Troubadour stemmte die Töne und würgte sie heraus, niemals klang die Stimme leicht und frei. Die Fans überhäuften ihn mit Blumen und Puppen; Villazón bedankte sich mit lustigen Clown-Nummern.
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