Nächste Woche wird das Burgtheater für die Voodoo-Oper „Mea Culpa“ umgebaut.
Das Burgtheater im Ausnahmezustand: Kommenden Montag, 16.3. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag bleiben die Tore geschlossen und die Bühne vorstellungsfrei.
Umbau
Grund sind erhebliche Umbauarbeiten, auch im
Zuschauerraum, für Christoph Schlingensiefs sogenannte „ReadyMadeOper“ Mea
Culpa. Diese läuft dann von Freitag (20.3.) bis Mittwoch (25. 3.). Der
Donnerstag ist wieder vorstellungsfrei, damit abgebaut werden kann.
Comeback
Mea Culpa ist auch nicht irgendeine
Produktion. Sie ist eine Art „Comeback“ Schlingensiefs, der im Vorjahr an
Lungenkrebs erkrankt war, operiert wurde und sich letzten Dezember auch noch
mit der Diagnose von Metastasen abfinden musste.
Das Härteste
„Diese vergangenen sieben, acht Monate sind
das Konkreteste, Härteste, was ich in dieser ganzen simulierten Weltansicht
von Kunst, Theater und Oper je erlebt habe“, sagte der 48-jährige
Aktionskünstler dem Berliner Tagesspiegel.
Magisch-sexuelle Voodoo-Riten
Seit seiner Parsifal-Inszenierung
in Bayreuth (2004) von Musiktheater begeistert versucht Schlingensief in den
drei Akten seiner eigenen Oper verschiedene Facetten des „Dionysischen“
(Rauschhaften) auszuloten: Ein „Spiel der Entgrenzung zwischen
Ayurveda-Technologie und magisch-sexuellen Voodoo-Riten“ soll Mea Culpa
werden, „ausgetragen auf dem Rücken von Richard Wagner, Friedrich Nietzsche,
Arnold Schönberg, Goethe und Thomas Mann“.
Auch die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek steuert für das Spektakel einen Text bei.
Mut machen
„Man wird so ängstlich“, bekannte Schlingensief im
zitierten Interview, „man muss Krebskranken und anderen kranken Menschen Mut
machen, das Zimmer zu verlassen, sich nicht in diese klinische Welt
einzusperren. Man braucht Selbstbewusstsein, man will wieder gern gesehen
werden.“ Sein nächstes Projekt: Er will ein Opernhaus in Afrika bauen.
„Mea Culpa“: Burgtheater, Premiere am Fr., 20. März, 19 Uhr. Tel.: 01/51444 - 4140.
Foto: (c) dpa