Geburtstagsparty im MAK

MAK-Direktor Peter Noever tritt zurück

23.02.2011

Noever gesteht Fehler bei "Veranstaltungen zum Geburtstag meiner Mutter".

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Peter Noever , Direktor des Wiener MAK (Museum für Angewandte Kunst), tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Dies habe er dem Kuratorium und Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) heute mitgeteilt, erklärte Noever heute, Mittwoch, Nachmittag in einer Aussendung. Er habe im Zusammenhang mit "Veranstaltungen im MAK rund um den Geburtstag meiner Mutter" "Fehler gemacht, für die ich alleine verantwortlich bin".

"Ich hätte retrospektiv die Veranstaltungen - auch wenn sie dem Museum genützt haben - der Privatsphäre zuordnen müssen", so Noever weiter. "Ich bedaure diese Fehler und den Umstand, dass diese Veranstaltungen über Jahre so durchgeführt wurden. Um nun weiteren Schaden vom MAK durch die öffentliche Diskussion dieser Angelegenheit abzuhalten und die Angelegenheit auch von meiner Seite im Sinne einer vollständigen Bereinigung ohne Beeinträchtigung des von mir übernommenen Amtes rasch und vollständig zu Ende bringen zu können", habe er seinen Rücktritt erklärt.

Kandeler-Fritsch übernimmt Leitung
Die Kulturministerin hat den Rücktritt angenommen. Die stellvertretende Direktorin Martina Kandeler-Fritsch wird das Haus bis auf weiteres leiten, heißt es in einer Stellungnahme von Claudia Schmied, in der auch hervorgehoben wird, dass auf Wunsch des Kulturministeriums Sonderprüfungen des Wirtschaftsprüfers stattgefunden hätten. Diese hätten "dazu beigetragen", "Malversationen des Geschäftsführers Peter Noever rasch und kompromisslos aufzuzeigen". Seitens des Kuratoriums werde Strafanzeige erstattet.

"Unregelmäßigkeiten"
Die Wirtschaftsprüfer von "PricewaterhouseCoopers" (PwC) seien auf Unregelmäßigkeiten bei den Modalitäten der Verrechnung der dabei angefallenen Cateringkosten gestoßen, allerdings sei dem Museum "soweit es bisher festzustellen war aus diesen Vorfällen kein wirtschaftlicher Schaden entstanden, da sich Herr Noever bereiterklärt hat, sämtliche finanziellen Schäden zu ersetzen", heißt es von Seiten des Kuratoriums. "Trotz der somit gezeigten 'tätigen Reue' wird das MAK Kuratorium Strafanzeige gegen den ehemaligen Direktor erstatten. PwC wurde mit einer vertiefenden Prüfung betraut um eventuelle weitere Unregelmäßigkeiten nachzugehen."

"Vertrauensbasis nicht mehr gegeben"

Die Vorgänge im Zusammenhang mit der Abwicklung der privaten Feiern haben dazu geführt, "dass die Vertrauensbasis zwischen Herrn Noever und dem Kuratorium nicht mehr gegeben war", so Kuratoriumsvorsitzender Andreas Treichl. "Wir danken ihm für seine 25 Jahre Tätigkeit, in denen er das MAK und seinen Ruf weit über die Grenzen Österreichs hinaus auf- und ausgebaut hat. Wir sind aber bestürzt, dass eine Vermischung von privaten Angelegenheiten mit seiner Funktion als Direktor des MAK seine so erfolgreiche Amtszeit nunmehr überschattet und ein so abruptes Ende setzt."
 

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