Bürgerschreck Marilyn Manson bei Eröffnung seiner Ausstellung in der Kunsthalle.
Schock-Alarm am Karlsplatz. Marilyn Manson (41), bekannt für seine kontroversiellen Rock-Auftritte samt Kreuzigung und Bibel-Verbrennungen (Antichrist Superstar), präsentierte sich am 28.6. in der Kunsthalle Wien erstmals als Maler. Bei der Ausstellungseröffnung von Genealogies of Pain (Stammbaum der Schmerzen) suhlte sich der Fürst der Finsternis im Scheinwerferlicht. „Als Kind wäre ich gerne Cartoon-Zeichner geworden, doch jetzt lasse ich mich von Egon Schiele inspirieren,“ erklärt er im ÖSTERREICH-Interview.
© Courtesy Galerie Brigitte Schenk, Köln
Elizabeth Short as Snow White, „You're sure you will be comfortable?“, 2006,
© Courtesy Galerie Brigitte Schenk, Köln
Masquerade, 2000
© Courtesy Galerie Brigitte Schenk, Köln
The man who eats his fingers, 2006
© Courtesy Galerie Brigitte Schenk, Köln
Trainables, 2000
© Courtesy Galerie Brigitte Schenk, Köln
Skoptic Syndrome (Jack), 2001
Will Leute zum Nachdenken animieren
Mag die Muse leichter wirken,
so hat er das Schocken nicht verlernt – ganz im Gegenteil: Der Titel seiner
Ausstellung ist Programm. Aquarelle voll Blut, Waffen, Sex und Gewalt – eine
Manson-typische Gratwanderung zwischen Kunst und Provokation. „Ich will die
Leute damit zum Nachdenken animieren, etwas, das vor allem in den USA kaum
mehr passiert.“ Bis zu 38.000 Euro verlangt Manson
pro Bild. „Der Preis ist deshalb so hoch, weil ich hoffe, dass sie niemand
kauft.“ 20 Bilder zeigt er in Wien. Nur seinen größten Schocker, Deutsche
Kämpferin, bei dem er einen nackten Hitler mit Brüsten und Penis
darstellt, ließ Manson daheim: „Das ist mir bereits zu abgelutscht und nicht
mehr provokant genug.“