"Mariner 9"

NHM zeigt vermüllte Mars-Installation

13.11.2013


Installation von Richardson als apokalyptische Ergänzung zur Artensterben-Ausstellung.

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© Naturhistorisches Museum
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Die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Erde kann man derzeit im 1. Stock des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien in der Ausstellung "Das letzte Artensterben?" sehen. Zwei Stockwerke darüber gewährt nun die kanadische Künstlerin Kelly Richardson mit ihrer Videoinstallation "Mariner 9" einen Blick in eine mögliche, düstere Zukunft, in der es den Menschen gelungen ist, nicht nur die Erde zu vermüllen und zu zerstören, sondern auch den Nachbarplaneten Mars. Das Werk ist bis 6. Jänner 2014 im Saal 50 des Museums zu sehen.

Trümmern und Überresten früherer Marsmissionen  

Die in Großbritannien lebende Künstlerin hat eine von Trümmern und Überresten früherer Marsmissionen übersäte Landschaft am Roten Planeten entworfen, wie sie in gar nicht so ferner Zukunft aussehen könnte. Der Wind treibt Staub durch die apokalyptische Szenerie. Technische Ruinen von zahlreichen Marsmissionen dominieren das Gelände. Die gestrandeten Sonden sind wieder zu erkennen, etwa die 1971 gestartete - für das Kunstwerk namensgebende - US-Sonde "Mariner 9", oder der Mars-Rover "Curiosity". Das ist eines der Geräte, das in dieser postzivilisatorischen Szenerie noch funktioniert: Monoton schaufelt das Fahrzeug vor sich hin, offensichtlich gibt es niemanden mehr, der sinnvolle Kommandos schicken könnte.

Installation als "warnendes Beispiel"  

Richardson sehe ihre Installation als "warnendes Beispiel für die Art und Weise, wie wir mit unserer Erde umgehen", meint NHM-Direktor Christian Köberl, der einen "fast perversen Widerspruch" darin sieht, dass der Mensch auf der Erde Lebensformen in einer alarmierenden Rate zerstört und gleichzeitig Leben auf einem anderen Planeten sucht. Die Künstlerin hat das Werk in zehnmonatiger Arbeit mit einer Software zur Entwicklung von Landschaftsbildern produziert, wie sie von der Film- und Spiele-Industrie verwendet wird. Diese wurde mit Daten von den NASA-Missionen zum Mars kombiniert, um eine wirklichkeitsnahe Darstellung der Marsoberfläche zu erzeugen.

Info
Installation "Mariner 9" von Kelly Richardson im Naturhistorischen Museum Wien, Saal 50; bis 6. Jänner 2014. Am 24. November präsentiert NHM-Direktor Christian Köberl unter dem Titel "Reise zum Roten Planeten" im Meteoritensaal echtes Marsgestein, erklärt dessen Herkunft und führt die Besucher anschließend zur Kunstinstallation “Mariner 9”

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