Stundenlanges Warten auf den Beginn des Castings zum neuen "James Bond"-Film in Bregenz. Die skurrilen Bilder des Castings hier!
Offensichtlich wollte jeder Statist beim neuen "James-Bond"-Movie werden: Die Bewerber in Bregenz nahmen stundenlanges Warten in der Kälte und in Abendgarderobe vor dem Kornmarkt-Theater in Kauf, um beim neuen Film mit Daniel Craig dabei zu sein. Die meisten betonten, aus Spaß daran teilzunehmen, insgeheim hofften sie doch, von der Filmproduktion genommen zu werden.
"Musterung" in angenehmer Atmosphäre
Die
skurrilen Bilder erscheinen wie eine Musterung: Nur jeweils fünf bis sieben
Bewerber wurden auf einmal ins Innere des Theaters vorgelassen. Gefragt
waren Kontaktdaten, Körpergröße, Brustumfang und Hutgröße. Mit der
Durchlaufnummer in der Hand wurde jeder Beweber fotografiert. Bis Anfang
April wird das Regie-Team von Marc Forster aus den tausenden Fotos Statisten
für die Drehtage zwischen 29. April und 10. Mai dann die passendsten
Kandidaten auswählen. "Es ist eine angenehme Atmosphäre da drin,
kein Stress", berichteten zwei 45-jährige Damen aus Feldkirch. "Für
mich ist das die Möglichkeit, mich einmal in einer anderen Rolle zu versuchen",
erklärte Ingeborg Marte. Ihre Freundin Gerhild Fellner nickte dazu. "Das
ist mal etwas Ungewöhnliches im Leben", sagte sie.
"So eine Chance gibt's nur einmal"
Robert Mayer aus
Götzis war frühzeitig zur Stelle. Der Metallarbeiter hatte sich für dieses
Ereignis extra eine Fliege umgebunden, "so renn ich sonst nicht herum,
aber ich will einfach dabei sein", erklärte der 33-Jährige als
Casting-Bewerber. Mit rund 220 Kilometern hatten zwei junge Herren aus
Bayern schon eine weitere Anreise. Bernd Mayer und Rüdiger Hahn ("Hahn,
Rüdiger Hahn") übten in der Warteschlange schon mal die
"James-Bond-Posen". "So eine Chance gibt's nur einmal",
waren sich die beiden einig. Währenddessen versuchte ein Radio-Mitarbeiter
die wartende Menge dazu zu bringen, das "James-Bond-Thema" zu singen.
"Totaler Hype um Bond"
Das Theater konnte dem Hype um
das Casting kaum Stand halten, manche wurden sogar abgeschreckt: Mit Hut und
silbergrauer Krawatte rückte der Vorarlberger Siegi Moser extra fürs Casting
an. Er ist gekommen, weil er Actionfilme mit Verfolgungsjagden und schnellen
Autos einfach schön findet. "Ich fahre selber einen alten Porsche
Carrera", so der 60-Jährige aus Feldkirch-Altenstadt. Der
Abteilungsleiter hatte sich vormittags extra dafür freigenommen. Ein anderer
älterer Mann sah sich das Casting lieber von außen an. "Das
Gedränge war nichts für mich, ich hab abgebrochen", so der
Deutsche aus Langenargen am Bodensee. Nicole Brückner-Kieselbach hatte die
fünfstündige Anreise aus Thüringen auf sich genommen. "Mein
Mann hat mir davon beim Frühstück aus der Zeitung vorgelesen, da wollte ich
dabei sein", so die 30-Jährige. Sie hat sich in Bregenz für zwei Tage
im Hotel einquartiert.
Die lustigen Aufnahmen sehen Sie hier!