Festspiele. Am Donnerstag, 27.8., ist er zum letzten Mal in dieser Rolle zu erleben. Ab nächstem Jahr ist Nicholas Ofczarek der Jedermann. In ÖSTERREICH nimmt Simonischek wortreich Abschied von Salzburg.
ÖSTERREICH: Wie wird die „Jedermann“-Dernière?
Peter
Simonischek: Das wird emotional, wobei ich mich um eine Versachlichung
bemühen werde.
ÖSTERREICH: Wird es ein besonderes Finale geben?
Simonischek:
Ich habe dem Nici Ofczarek heute eine SMS geschickt und ihm mitgeteilt, dass
ich mich freuen würde, wenn er käme. Für diesen Fall hab’ ich mir eine nette
Übergabe ausgedacht und werde ihm auf der Bühne die Jedermann-Insignien
überreichen.
ÖSTERREICH: Schmerzt Sie der Abgang?
Simonischek: Zum
Teil ja, weil ich mit dieser Rolle viel erlebt habe. Wie sich das Leben in
diesem Stück spiegelte...! So werde ich niemals die Vorstellung vergessen,
während der meine Mutter eine Notoperation hatte und ich nicht wusste, ob
ich das „Vater Unser“ am Ende für eine Lebende oder schon für eine Tote
sprach ...
ÖSTERREICH: Haben Sie die hektischen Personaldebatten heuer
genervt?
Simonischek: Genervt hat mich, dass daraufhin alle
möglichen ungefragten Leute sich auf Salzburg einzuschießen begannen. Jeder,
der hier nicht an die Fleischtöpfe kommt, ließ seinen Geifer ab.
ÖSTERREICH: Zum Beispiel Gerard Mortier?
Simonischek:
Wer hier einmal einen Job hatte, fühlt sich nach wie vor bemüssigt, üble
Laune abzusondern. Da sind viele verletzte Eitelkeiten am Werk. Und immer
wieder kommt dann so eine Blähung herübergeweht (lacht).
ÖSTERREICH: Was hat Ihnen heuer am besten gefallen?
Simonischek:
Die Möwe. Das war intensivstes Schauspieler-Theater. Ich habe im Theater
geweint – ich alter Fuchs!
ÖSTERREICH: Werden Sie nach Ihrem letzten „Jedermann“ auch eine
Träne zerdrücken?
Simonischek: Wenn nicht zu viele
Kameras um mich herum sind ... ja.
Letzter „Jedermann“, Do., 27. 8., 16.30 Uhr, Domplatz, Salzburg.