"Untitled - Der Film ohne Namen"

Glawoggers letztes Projekt war Reise ins Ungewisse

23.04.2014

Dokumentarfilm ohne fixes Konzept: Filmemacher berichtete in Zeitung über Reise.

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© Getty Images
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Das letzte Dokumentarfilmprojekt von Michael Glawogger bleibt unvollendet. "Untitled - Der Film ohne Namen" hätte ein weiterer Blick auf die Welt in Zeiten der Globalisierung werden sollen - abseits des eurozentrischen Blickwinkels, getrieben von Spontanität und der Lust aufs Ungewisse. Durch den Tod des Regisseurs fand die filmische Reise in der Nacht auf Mittwoch ein jähes Ende.

Film ohne Konzept
Im Dezember des Vorjahres hatte sich Glawogger in seinem Haus im niederösterreichischen Pitten verabschiedet und mit Kameramann Attila Boa und Tonmann Manuel Siebert in einem roten VW-Bus die Reise angetreten, die ein Jahr dauern sollte. Es gab kein fixes Konzept für das Vorhaben. "Es ist eine Carte blanche", hatte der Dokumentarist die Produktion der Wiener Lotus Film und der Berliner Razor Film damals umschrieben.

Die Route selbst entstand spontan und führte die Filmer über den Balkan nach Italien, Marokko, Mauretanien, den Senegal, Guinea und Gambia. Über Sierra Leone gelangte Glawogger schließlich nach Liberia, wo er in der Nacht auf Mittwoch an einer Malariainfektion verstarb. Zuvor hatte der 54-Jährige für die Süddeutsche Zeitung einen regelmäßigen Blog über die Reise verfasst. Glawogger schilderte darin Gespräche mit Grenzbeamten, poetische Impressionen der Autofahrt oder sinnierende Gedanken über Bettler und die Wüste.

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