Vom TV auf die Bühne: Kult-Kieberer Kottan ermittelt im Wiener Rabenhof.
„I bin ka Polizist. I arbeit nur bei der Polizei.“ 23 Jahre nach dem legendären TV-Debüt stolpert Major Adolf Kottan („Inspektor gibt’s kan.“) wieder durch die Ermittlungsarbeit. Im Wiener Rabenhof besticht die Theaterfassung als sozialkritische Milieu-Studie mit Pepp („Jetzt hamma scho mehr Verdächtige, als ma brauchen.“).
Mord im Gemeindebau
In einem von Nachbarschafts-Hass dominierten
Gemeindebau wird eine Rentnerin tot aufgefunden. 90 unterhaltsame Minuten
lang behindern Mieter und Polizei einander bei den Recherchen. Bis ein
zweiter Mord passiert…
Intrigen
Kottan (Reinhard Novak) und sein schrulliger
Streber-Assi Schrammel („Seifenstein“ Rudi Roubinek) liefern sich ein Match
aus Neid und Intrigen – das Dienstaufsichts-Beschwerde-Formluar für den
verhassten Partner ist immer zur Hand.
Knallige Besetzung
Dazu kommen Doris Schretzmayer als proletoide
Hausmeisterin mit Callgirl-Vergangenheit, Roman Gregory als liebestoller
Postler mit rechtem Gedankengut („Tuss macht Schluss mit Türk und Russ.“)
sowie eine schrullige Witwe (Dany Sigel), die lieber mit Pflanzen als mit
Menschen parliert.
Kottan 2009
Die trostlose Szenerie der 70er-Jahre wurde von
Regisseur Thomas Gratzer subtil ins Heute verlegt: so beruft sich iPhone-Fan
Schrammel nicht mehr auf Jerry Cotton, sondern auf CSI. Und Kottan kämpft
mit Fremdwährungs-Krediten. Nur Präsident Pilch und sein berühmter
Kaffeeautomat fehlen.
Gestern war im Rabenhof die Premiere des Stücks