Tod geklärt?
Mozart starb an einer Halsentzündung
19.08.2009
Komponist erfreute sich bester Gesundheit, bis er Entzündung erwischte
Mehr als 200 Jahre nach dem Tod von Wolfgang Amadeus Mozart glauben Forscher zu wissen, was einen der größten Komponisten des 18. Jahrhunderts das Leben gekostet hat. Demnach dürfte Mozart am 5. Dezember 1791 - gerade 35 Jahre alt - in Wien an einer viralen Halsentzündung gestorben sein.
Zahlreiche Gerüchte
Nach dem Tod des gefeierten Musikers
waren zahlreiche Gerüchte im Umlauf gewesen. Danach fiel Mozart angeblich
einer Vergiftung zum Opfer, erlag den Folgen von Syphilis, der Behandlung
mit Quecksilbersalzen oder auch einer Trichinen-Infektion durch den Genuss
von nicht durchgebratenem Schweinefleisch.
Angina grassierte in Wien
Ein Forscherteam kommt jedoch in der
bisher umfangreichsten Studie zu dem Ergebnis, dass Mozart offenbar an einer
damals in Wien grassierenden Angina litt. Die Studie ist in dem Fachblatt
"Annals of Internal Medicine" (Bd. 151, Ausgabe 4, S. 274-278) vom Dienstag
veröffentlicht. Darin heißt es, dass alle Krankheitssymptome, die die
Schwägerin des Komponisten zu Papier brachte, mit denen einer viralen
Halsentzündung und ihren möglichen Folgeerscheinungen übereinstimmt. Auf
seinem Totenschein sind lediglich Fieber und Ausschlag als Ursache für das
frühe Ableben vermerkt.
Gesund vor plötzlicher Krankheit
Mozart hatte in seinen
letzten Lebensmonaten noch "Die Zauberflöte" zu Ende komponiert und die
Uraufführung dirigiert. Anschließend begleitete er seine Frau zur Kur nach
Baden und widmete sich dort seinem Requiem. Allem Anschein nach war er
gesund und in vollem Besitz seiner Schaffenskräfte, heißt es in dem Artikel.
Doch am 22. November wurde Mozart krank. Er hatte hohes Fieber, das mit
kalten Umschlägen behandelt wurde, und verlor kurz vor seinem Tod das
Bewusstsein. Nach Schilderung seiner Schwägerin war Mozarts Körper am Ende
so geschwollen, dass er sich nicht mehr im Bett umdrehen konnte.
Fieber, Rückenschmerzen und Ausschlag
Das Forscherteam um
Richard H. C. Zegers von der Universität Amsterdam ging insgesamt 5.011
Todesfällen von November 1791 bis Jänner 1792 sowie im gleichen Zeitraum des
Vorjahres und des darauffolgenden Jahres nach. Dabei kamen sie zu dem
Schluss, dass Mozart eine von Streptokokken ausgelöste Halsentzündung
(Angina tonsilitis) mit Fieber, Rückenschmerzen und Ausschlag gehabt haben
muss. Da Streptokokken akute Nierenprobleme verursachen können, liefern die
Forscher auch eine Erklärung für Mozarts geschwollenen Körper.