Sie waren fester Bestandteil der Nazi-Propaganda und transportierten auch in fast unscheinbaren, kleinen Details die Ideologie der Diktatur: Eine Ausstellung im Stadtmuseum München zeigt von diesem Freitag an rund 100 Plakate aus der Nazi-Zeit, die vor allem in München, Hitlers "Hauptstadt der Bewegung", hergestellt und gedruckt wurden.
Gesinnung Martialische, politische Plakate sind dabei, die keinen Zweifel an der menschenfeindlichen Gesinnung des Regimes lassen. Aber auch scheinbar harmlose Werbe- oder Faschingsplakate sind zu sehen, die erst auf den zweiten Blick Hinweise auf die Gesinnung dahinter geben. "Es erschien uns nicht sinnvoll, zwischen politischen und apolitischen Plakaten zu unterscheiden", sagte Thomas Weidner, einer der beiden Kuratoren. "Jedes einzelne Plakat ist Teil der Diktatur und zeigt die ideologische Durchdringung der Gesellschaft."
Hauptpropagandisten Besonderes Augenmerk legten Weidner und sein Kollege Hennig Rader auch auf die Biografien der Plakatgrafiker wie Ludwig Hohlwein, Josef Plank oder Hans Schweitzer. Sie stellten fest: Nur wenige von ihnen hatten Probleme, ihren Beruf nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges weiter auszuüben. Schweitzer, den die Kuratoren als "Hauptpropagandisten der Nationalsozialisten" beschreiben, fertigte ihren Angaben zufolge in den 1950er Jahren Plakate für die Wiedervereinigung an - im Auftrag des Bundespresseamtes.
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