„Echte Wiener“ bietet ein Wiedersehen mit Familie Sackbauer – und viel Tristesse. Kritik und Trailer hier!
Ein Echter Wiener geht nicht unter, das war vor 30 Jahren zunächst Erregung, danach Kult und Legende. Echte Wiener, der Kinofilm, ist mehr Trauerspiel denn Komödie, mehr resignativ denn cholerisch-druckvoll oder gar rebellisch. Mundl Sackbauer (Karl Merkatz) und seine Toni (Ingrid Burkhard) müssen sich damit abfinden, dass eine Autobahn durch ihren Schrebergarten gebaut wird. Das ist noch die geringste Tragik in dieser Geschichte: Mit Tochter Hanni (Erika Deutinger) ist Mundl verkracht, Enkelsohn René (Manuel Rubey) steht kurz vor dem Burnout, Urenkel Edi (Pascal Giefing) ist Komasäufer und Kurti Blahovec (Götz Kauffmann) stirbt einen schmerzhaften Krebstod. Beim 80er von Mundl will darob nicht so rechte Stimmung aufkommen.
Lustlos
Kurt Ockermüllers Brückenschlag von der Kult-Serie zum
Kinofilm lässt den Mundl zwar rauchen und Internet surfen, jedoch bleiben
das seine einzigen Freuden. Und auch der Zuschauer kann sich vor lauter
Tristesse und Tragik zwischen Alter, Krankheit und Tod nach dem Film gar
nicht mehr an die donnernde Urgewalt des früheren Mundl erinnern. Das
vermeintliche Lustspiel entpuppt sich zudem als Lustlosspiel aller
Beteiligten. Der Mythos ist tot.
Kinopremiere am 17. Dezember, regulärer Filmstart 18. Dezember.
Foto (c): Thimfilm