Das Ministerium prüft nun die Anspräche der Erben nach Jaromir Czernin.
Im für Bundesmuseen zuständigen Unterrichtsministerium will man die Forderung der Erben nach Jaromir Czernin nach Restitution des Bildes "Die Malkunst" von Jan Vermeer aus dem Kunsthistorischen Museum Wien (KHM) dem Rückgabegesetz entsprechend durch die Kommission für Provenienzforschung und den Restitutionsbeirat überprüfen lassen. Das Anliegen der Familie werde dabei wie jede andere derartige Einbringungen behandelt, sagte ein Sprecher von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S).
"Wir sind für eine glasklare und transparente Entscheidung", betonte man seitens des Unterrichtsministeriums. Die Ministerin habe immer gesagt, dass sie sich an die Empfehlungen des Rückgabebeirats halte. Wie lange ein solches Verfahren dauert, könne man derzeit noch nicht sagen.
Erben wollen Gemälde zurück
Die Erben nach Jaromir
Czernin haben in einem Schreiben an die Republik Österreich die Rückgabe des
Bildes gefordert. Czernin hatte das Gemälde 1940 an Adolf Hitler für das
geplante Führermuseum in Linz verkauft - unter Zwang, wie die Familie
Czernin meint und sich dabei auf ein Gutachten des Provenienzforschers
Michael Wladika beruft. Seit 1946 befindet sich das um 1665 entstandene
größte Gemälde des niederländischen Malers in Besitz des KHM.
"Schmerzhafter Verlust"
Sollte es zu einer Restitution
des Gemäldes "Die Malkunst" von Jan Vermeer aus dem Kunsthistorischen Museum
Wien (KHM) kommen, wie dies die Erben nach Jaromir Czernin von der Republik
fordern, wäre das für KHM-Generaldirektorin Sabine Haag ein "schmerzhafter
Verlust". Die "Malkunst" sei das einzige Gemälde Vermeers im Museum und
"zählt zu den absoluten Zimelien", meinte Haag . Noch sei es in dem Fall
aber "bei weitem zu früh, darüber nachzudenken", was im Fall einer
Restitutionsempfehlung zu geschehen hätte, der Ball liege nun bei der
Kommission für Provenienzforschung.