Streitfall
Nackte Ballerina: Der letzte Akt
13.10.2010
Solo-Tänzerin verhandelt mit den Granden der Staatsoper. Happy End?
Comeback
Es sind die letzten, bangen Stunden für Karina Sarkissova vor dem wichtigen Gespräch mit der Wiener Staatsoper. Nachdem Aktfotos von ihr publiziert wurden, kündigte sie der neue Ballettchef Manuel Legris am 23. August fristlos. Morgen setzt man sich nochmals an einen Tisch, um zu reden.
Die 27-jährige Russin ist mit Wien und Österreich tief verwurzelt. Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren tanzt sie für die Oper, hat hier Familie (Ehemann Wolfgang, Sohn Gabriel).
Klar ist sie nervös. "Ich habe irgendwie ein komisches Gefühl!", äußert sie ihre Emotionen, vor dem brisanten Talk.
"Ich freue mich, dass es zu dem Gespräch kommt!"
"Ich habe es schon toll gefunden, dass man mit mir noch einmal redet. Denn natürlich würde ich gerne zurückkehren. Und wenn es etwaige Auflagen geben würde, dann könnte man darüber sprechen!", so Sarkissova.
Der Zuspruch der Menschen ist ihr indessen sicher. Denn bei ihrem Besuch einer Modeschau im exklusiven KA International Flagshipstore in Wien sprachen ihr viele Mut zu.
Staatsopern-Insider orten positive Tendenzen
Indessen hört man aus der Wiener Staatsoper nur wenig. Getuschelt wird aber heftigst über die Bilder, die mittlerweile die ganze Nation beschäftigen. Auch hörte man von den Kiebitzen des Hauses am Ring, dass es vielleicht doch nicht so schlecht um Sarkissova stehe.
"Vielleicht lässt der neue starke Mann an der Staatsoper, Dominique Meyer, Gnade vor Recht walten!", sagen einige Ballett-Insider, die der Auffassung sind, dass an den Ablichtungen der Primaballerina nichts Verwerfliches sei.
Egal wie es ausgeht, Karina Sarkissova hat Angebote aus allen Teilen der Welt, schließlich ist sie auch als Choreografin tätig. Doch ihr Herz hat sie an Wien und die Staatsoper verloren. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Beziehung ein Happy End findet.
Schiller: "Gnade vor Recht walten lassen!"
"In der heutigen Zeit wegen solcher harmlosen Fotos jemanden zu verurteilen, erachte ich als übertrieben!", stellt Charity-Lady Jeannine Schiller klar.
Seit sie vom Schicksal Karina Sarkissovas erfuhr, versucht sie sich für die Ballerina stark zu machen. "Ich habe mich sogar an die Ministerin Schmied gewandt. Die hat mich an die Staatsoper verwiesen!", so Schiller weiter.
Sie hofft, dass Dominique Meyer nun seine Muskeln spielen lässt und "nochmal ein Auge für sie zudrückt". Denn selbst für sie als Frau sind die Fotos harmlos. "Ich finde Herr Meyer sollte Gnade vor Recht walten lassen!"