„Mr. Big“ und Plakate mit nackten Fußballern sind nur ein Vorgeschmack.
Den Auftakt machte letzte Woche „Mr. Big“: die vier Meter hohe Skulptur eines splitterfasernackten Mannes vor dem Wiener Leopold Museum.
Noch herrschte mehr Neugier als Empörung. Auf Wunsch mancher PassantInnen gab das Museum sogar die detaillierten Ausmaße des nackten Riesen bekannt: 29 Zentimeter misst sein bestes Stück …
Nackte wurden verbalkt oder ausgetauscht
Das machte den Museumskuratoren Mut und sie testeten weiter Scham- und Toleranzgrenzen aus: Auf Plakatflächen der Gewista ließen sie in ganz Wien Plakate mit nackten – ebenfalls anatomisch luxuriös ausgestatteten – Fußballspielern affichieren.
© TZ ÖSTERREICH
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Und diesmal war das Maß voll. Vorwiegend im 16., 20., 21. und 22. Bezirk empörten sich Anrainer über das offenherzige Sujet, das auf einem Motiv des französischen Künstler-Duos Pierre et Gilles basiert.
„Vor allem muslimische und streng katholische Bürger“ hätten sich bei der Polizei beschwert, registrierte man im Leopold Museum. Auch Sprayer legten Hand an und machten die Intimzonen mit schwarzem Lack unkenntlich. „Gehirnslos“, „erbärmlich“ war der Tenor der Bilderstürmer.
Am Freitag zog man die Konsequenzen: Das Museum ließ die Fußballer mit roten Aufklebern schamhaft verbalken. Ein direkt neben einer Schule platziertes Fußballer-Plakat war schon davor gegen ein weniger anstößiges Schiele-Motiv ausgetauscht worden …
Übrigens: „Mr Big“ und die Fußballer machen – effektvoll – Werbung für die kommende Ausstellung im Leopold Museum. Der eindeutige Titel: nackte männer (ab 18. 10.).