Alle Gewinner
Nestroy-Preise wurden in Wien vergeben
24.11.2007
Im Theater an der Wien wurde der "Nestroy" an erfolgreiche Künstler vergeben.Die besten Leistungen des vergangenen Jahres wurden gewürdigt.
Durch den Galaabend führten die Schauspielerinnen Sophie Rois und Caroline Peters. Nach der Begrüßung, bei der den Moderatorinnen als Highlights des Theaterjahres u.a. "Das ganze Jahr war kein Mozartjahr" und "Das Volkstheater hatte eine gelungene Inszenierung" einfiel, hatten auch die "Drüberreder" von Maschek einen ersten Auftritt. Sie gaben als Synchronsprecher des legendären einstigen ORF-Russischkurses einen ironischen Einblick in die Arbeit der Nestroy-Jury.
Beste Schauspielerin
Den "Nestroy" als beste
Schauspielerin nahm Sylvie Rohrer entgegen. Sie wurde für ihre Medea in dem "Medea"-Projekt
von Grzegorz Jarzyna und für Elfriede Jelineks Monolog "Über Tiere"
(beide im Burg-Kasino) ausgezeichnet. Ebenfalls nominiert waren Christiane
von Poelnitz als Beatrice in Jan Bosses "Viel Lärm um nichts"-Inszenierung
im Burgtheater sowie Barbara Sukowa als Merteuil in der Salzburger
Festspiel-Produktion von Heiner Müllers "Quartett".
Beste Regie
Dörte Lyssewski überreichte den Preis für die Beste
Regie an den Polen Grzegorz Jarzyna mit seinem "Medea"-Projekt im
Kasino am Schwarzenbergplatz. Er gab sich in seiner Dankesrede "so
surprised". Nominiert waren ebenfalls Simon McBurney mit der
Festwochen-Produktion "A Disappearing Number" und Luc Bondy mit
seiner "König Lear"-Inszenierung.
Bester Schauspieler
Bei den besten Schauspielern gewann
überraschend Bernhard Schir als Christian in der Josefstadt-Produktion von "Das
Fest". Er stach damit Burg-Star Gert Voss (nominiert als König Lear)
und Joachim Meyerhoff (nominiert als Benedict in "Viel Lärm um nichts")
aus. Er habe auf Aufzeichnungen die Gesichter jener Darsteller studiert, die
den Preis nicht erhalten hätten, sagte Schir in seiner bewegenden
Dankesrede. "Ein Gesicht mit Preis habe ich nicht vorbereitet. Was
meine Mimik betrifft, stehe ich völlig nackt da." Der Abend sei
schon jetzt "einer der schönsten meines Lebens".
Auszeichnung für Jürgen Gosch
Zur "Besten
deutschsprachige Aufführung" kürte die Jury "Der Gott
des Gemetzels" von Yasmina Reza (Regie: Jürgen Gosch, Schauspielhaus
Zürich), Den Preis nahm in Vertretung des abwesenden Regisseurs der
Intendant des Zürcher Schauspielhauses, Matthias Hartmann, entgegen. Der
künftige Burgtheater-Direktor nahm den Preis als "eine Art
vorzeitige Willkommenheißung in Wien, auf das ich mich sehr freue"
entgegen. Weiters nominiert waren Horvaths "Glaube Liebe Hoffnung"
(Regie: Stephan Kimmig, Münchner Kammerspiele) und Peter Steins "Wallenstein"-Inszenierung
am Berliner Ensemble.
Hilde Sochor bekam Auszeichnung für Lebenswerk
Die
83-jährige Volksschauspielerin Hilde Sochor erhielt zum Abschluss der Gala
den Lebenswerk-Preis und wurde mit Standing Ovations gefeiert. Die Laudatio
hielt ihr Sohn, der Schauspieler und Regisseur Paulus Manker.
Autorenpreis an Rene Pollesch
Rene Pollesch erhielt den
Autorenpreis. "Ich wüsste niemanden, dem ich diesen Preis lieber
überreichten wollte", sagte Laudator Martin Wuttke, der an der
Uraufführungsproduktion "Das purpurne Muttermal" im Akademietheater
mitwirkte.
Beste Ausstattungspreis von Katrin Brack
Den "Nestroy" für die
beste Ausstattung bekam Katrin Brack für die schneereiche Salzburger
Festspielproduktion von "Moliere. Eine Passion" in der Regie von Luc
Perceval. Den Preis für die abwesende Bühnenbildnerin nahm der
Schauspielchef der Salzburger Festspiele, Thomas Oberender, entgegen.
Spezialpreis an Stephanie Mohr
Die junge Regisseurin Stephanie
Mohr erhielt den Spezialpreis für die Inszenierung von "Die Weberischen" von
Felix Mitterer in einer Vereinigten Bühnenproduktion im Museumsquartier.
Leer ging unter anderen das Kollektiv maschek (für "Beim Gusenbauer" im
Rabenhof nominiert) aus.
Katharina Straßer bester Nachwuchs
Mit dem "Nestroy" als
bester Nachwuchs wurde Volkstheater-Jungschauspielerin Katharina Straßer,
die ausgerechnet an diesem Abend im Volkstheater Vorstellung hatte,
ausgezeichnet. Sie gewann für ihre Vicki in "Der nackte Wahnsinn" und ihre
Mizi Schlager in Schnitzlers "Liebelei". Den Preis nahm
Volkstheater-Direktor Michael Schottenberg mit den Worten "sie ist
entzückend, sie ist jung, sie ist 23" entgegen.
Markus Kupferblum geehrt
Der Regisseur Markus Kupferblum wurde
für seine Inszenierung von "Die verlassene Dido" im Nestroy-Hof mit dem
"Nestroy" für die beste Off-Produktion geehrt.