Streik an der Scala

Netrebko und Kaufmann retten Konzert ohne Orchester

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An der Mailänder Scala ist es am 100. Todestag des Komponisten Giacomo Puccini zu einer Überraschung gekommen.

Weil sich die Musiker der Scala einem Streik gegen die italienische Regierung angeschlossen haben, mussten die Wahlösterreicherin Anna Netrebko und Startenor Jonas Kaufmann bei dem seit Monaten ausverkauften Puccini-Konzert am Freitagabend ohne Orchester auftreten.

Die Sänger wurden lediglich vom Pianisten James Vaughn am Klavier begleitet. Auf dem Programm standen Puccini-Arien. Im Gegensatz zu anderen Theatern hatte die Scala nicht vor möglichen Streiks gewarnt, auch nicht, nachdem die Probe für das Puccini-Konzert am Freitagvormittag wegen der Arbeitsniederlegung abgesagt worden war.

Nur von Klavier begleiteter Auftritt dennoch Erfolg

Der Auftritt von Netrebko und Kaufmann erwies sich trotz der Abwesenheit des Orchesters als Erfolg. Die Zuschauer applaudierten den Starsängern mit Begeisterung. Einige riefen "Schande, Schande!" gegen die abwesenden Orchestermitglieder. Scala-Intendant Dominique Meyer kündigte an, dass den Zuschauern der Betrag für das Konzert zurückerstattet werde. "Wir wussten nicht im Voraus, wer sich dem Streik anschließen würde, daher haben wir das Konzert nicht abgesagt", erklärte Meyer. Gewerkschaftssprecher Giuseppe Puglisi erwiderte, dass die Belegschaft schon seit Tagen die Streikbeteiligung angekündigt hatte. Bereits 1995 hatte Riccardo Muti anlässlich eines Streiks des Scala-Orchesters am Klavier Traviata-Arien gespielt.

In Italien hatten zwei große Gewerkschaftsbünde am Freitag zu einem achtstündigen Streik gegen die Haushaltspläne der rechten Regierung von Giorgia Meloni aufgerufen. An dem Ausstand beteiligten sich Beschäftigte in den Bereichen Erziehung, Gesundheit und Industrie. Außerdem kam es zu einem Streik im Nah- und Flugverkehr.

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