Baader-Meinhof
Neuer RAF-Film soll Terrorismusdebatte verändern
08.09.2008
"Der Baader Meinhof Komplex": "Weniger ein Kunst- als ein Geschichtswerk".
Der Film "Der Baader Meinhof Komplex" von Bernd Eichinger und Uli Edel lenkt laut "Spiegel"-Autor Dirk Kurbjuweit den Blick auf die grausamen Taten der Mitglieder der RAF. Eichinger habe "weniger ein Kunst- als ein Geschichtswerk" geschaffen.
Grausame Bilder
Eichinger wollte nach Angaben Kurbjuweits "einen
realistischen Film, keine künstlerische Dramaturgie (...) keinen Versuch,
Identifikationsfiguren zu erfinden". Der Film zeige sehr viel Blut, "sehr
viel Schmerz in krassen Bildern" und sei vor allem ein Film über die
grausamen Taten der RAF.
Mehr Taten statt Worte
"Der Baader Meinhof Komplex"
basiert auf dem gleichnamigen Buch des Ex-"Spiegel"-Chefs Stefan
Aust. Eichinger ist Produzent, Edel führt Regie. Zu der deutschen
Star-Besetzung zählen Moritz Bleibtreu (Andreas Baader), Martina Gedeck
(Ulrike Meinhof) und Johanna Wokalek (Gudrun Ensslin). Die Inszenierung
zeige Bilder, die bisher in den anderen Filmen über die RAF gefehlt hätten.
Sie würden "die Gewichte der Debatte verschieben, weg von den
Absichten und Worten der Täter, hin zu den Taten". Erst mit diesem
Film habe die Debatte über die RAF eine ausreichende Grundlage, denn "es
war immer klar, dass es diese Gemetzel gegeben hat, aber es war ins Reich
der Vorstellung verwiesen", meint Kurbjuweit.
Neuverfilmung
Austs "Baader-Meinhof-Komplex" -
erstmals 1985 erschienen, 1997 aktualisiert und jetzt in einer neu
überarbeiteten Fassung erschienen - gilt als Standardwerk über die
Geschichte der Roten Armee Fraktion (RAF). Gründer der 1970 entstandenen
Terrorvereinigung waren Ulrike Meinhof, Andreas Baader und Gudrun Ensslin.
In den folgenden zwei Jahrzehnten überzog die Gruppe um diese Führungsriege
die Bundesrepublik mit einer Spur der Gewalt. Mit der Geiselnahme von
Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer am 5. September 1977 in Köln
begann eine Entwicklung, die als "Deutscher Herbst" in die
Geschichte einging.