Manchmal ist es gut, böse zu sein: Die internationalen Kritiken zu Christoph Waltz' perfider und polyglotter Performance in Quentin Tarantinos trashigem NS-Film "Inglourious Basterds" überschlagen sich rund um den Kinostart förmlich, in einigen US-amerikanischen Medien wird auch eine Oscar-Nominierung gefordert. Der 52-jährige Österreicher hatte für die Verkörperung der Rolle des fiesen NS-"Judenjägers" Hans Landa bereits den Darstellerpreis in Cannes erhalten.
Oscar-Nominierung gefordert
Das Massenblatt "USA Today" lobte Waltz' "brillante Vorstellung" und forderte nachdrücklich eine Oscar-Nominierung. Der Mime stattet den Bösewicht Landa mit einem "geschmeidigen Charme" aus und spielt seine Rolle "so überzeugend und verführerisch, dass man von seinen Gräueltaten abgelenkt wird", meinte die "New York Times". Die "Los Angeles Times", insgesamt von Tarantinos Film weniger angetan, sieht die Figur des Hans Landa als "erfolgreichste des Films, wunderbar gespielt von Christoph Waltz". Die Oscar-Nominierungen werden Ende Jänner 2010 bekanntgegeben.
Tarantino-Rekord
In den USA spielte "Inglourious Basterds" trotz ambivalenter Kritiken am ersten Wochenende 37,6 Millionen Dollar ein, was für Tarantino einen Rekord bedeutet. Weltweit verdiente der Streifen an seinem Premierenwochenende über 65 Millionen Dollar, berichtete das Filmblatt "Variety" am Sonntag, 23.8. Die Produktionskosten in Höhe von 70 Millionen Dollar machen die "Basterds" damit im Eiltempo wett. In Österreich ließen sich laut UIP rund 70.000 Besucher den Film mit Waltz, Brad Pitt und Daniel Brühl nicht entgehen.