Der Buch-Aufreger: Norbert Gstrein schildert Suhrkamp-Chefin als Diva und Hexe. Das Buch „Die ganze Wahrheit“ brüskiert Verlegerin.
Seit einer Vorab-Lesung Mitte Juni geistert der neue Roman des Österreichers Norbert Gstrein, Die ganze Wahrheit (Hanser Verlag) durch die Feuilletons.
Abrechnung
Jetzt ist er heraußen: Im Zentrum der Geschichte steht
eine esoterisch-verstiegene Verlegergattin, die viele Ähnlichkeiten mit der
Witwe des berühmten Suhrkamp-Verlegers Siegfried Unseld, Ulla Berkéwitcz,
hat. Insofern gilt der Roman als "Abrechnung“ des ehemaligen
Unseld-Zöglings mit der neuen Grande Dame des Verlagswesens, die Gstrein als
Mittelding aus Diva und Hexe charakterisiert. Die deutschen Kritiker
empfinden Die ganze Wahrheit nicht als Offenbarung: Der Spiegel ortet
einen "Möchtegernschlüsselroman“, die FAZ einen "Skandal
mit Ansage“. Man bilde sich selber ein Urteil …
"Die ganze Wahrheit“, von Norbert Gstrein, Hanser, 304 Seiten, 20,50 Euro.