Bilanz
Nova Rock: Drei Tage lang Party
16.06.2008
160.000 Fans hatten zwischen hochkarätigen Bands die Qual der Wahl - The Verve drückten dem Festival einen Qualitätsstempel auf.
160.000 Fans feierten bei Nova Rock die zweite Liga, während die Hauptacts wie The Verve kaum vom Publikum angenommen wurden.
Festival
Sex Pistols gegen Ärzte. Motörhead gegen The Verve oder
Judas Priest gegen Rage Against The Machine. Die 160.000 Besucher des
Nova-Rock-Festivals hatten täglich die Qual der Wahl. Jeweils neun Bands
zogen auf zwei Bühnen mehr oder weniger zeitgleich ihr Programm ab. Wobei es
am Samstag einen 8:1-Überraschungs-Sieg für die Zweitbühne („Red Stage“)
gab. Während dort In Flames, Bad Religion und Opeth für Massenandrang
sorgten, waren vor der Hauptbühne („Blue Stage“) bei The Godfathers und New
Model Army nicht einmal 5.000 Besucher.
Schönling
Erst bei Gavin Rossdale, mittlerweile vor allem
durch seine Ehe mit Gwen Stefani bekannt, begann sich das Riesen-Areal vor
der „Red Stage“ etwas zu füllen. Im 08/15-Einheits-Rocksound gefiel der
Schönling jedoch bestenfalls als billiger INXS-Abklatsch. Da blieb nur noch
der gefeierte Bush-Hit Swallowed als Schadensbegrenzung. Anders das Bild bei
den deutschen Fun-&-Fast-Punkern The Beatsteaks: Zum ersten – und einzigen
Mal – am zweiten Festival-Tag – war das Feld vor der Hauptbühne voller als
vor der Zweitbühne. Bei erfrischenden Mitmach-Hymnen wie Hand in Hand
feierten die Rock-Kids eine ausgelassene Party.
Qualität
Der Headliner des Samstagabends, die nach acht
Jahren wieder formierten Britpop-Kings von The Verve, waren im Rock- und
Punk-Umfeld eine klare Themaverfehlung. Vor erschreckend wenigen Zusehern
(kaum 15.000) lieferten die Mannen rund um Richard Ashcroft ein
Pink-Floyd-artiges Bombast-Set. Vom Opener A New Decade über die epischen
Soundteppiche Space And Time und Gravity Grave bis zu den Hits Sonnet oder
The Drugs Don’t Work drückten The Verve dem plumpen Rock-Festival doch noch
einen Qualitäts-Stempel auf.
Das Duell
Als Zugabe duellierte sich der Welthit Bittersweet
Symphony mit dem wunderschönen Fast-Vollmond.