Ballett-Kritik
Nussknacker Superheld an der Staatsoper
02.10.2007
Gyula Harangozós Neufassung des Ballett-Klassikers „Nussknacker“ ist über weite Strecken unspektakulär.
Der Nussknacker gilt als das Einstiegsballett für heranwachsende potenzielle Besucher. Die Frage ist, ob Harangozó diese mit seiner Neufassung an der Wiener Staatsoper nicht eher abschreckt.
Ballett
Dass er die Puppen von damals durch Spiderman, Barbie und
Roboter ersetzt, ein projiziertes Computerspiel und einen mit Lichtschwert
kämpfenden Nussknacker zeigt, bringt keinen zusätzlichen Reiz und drängt das
bezaubernd Märchenhafte des Balletts in den Hintergrund. Vor allem aber
zieht er den Abend nicht nur durch zwei Pausen in die Länge, seine
Choreografien sind meist unspektakulär. Harangozó setzt vor allem auf viele
talentierte Eleven der Opern-Ballettschule, tänzerisch Anspruchsvolles gibt
es erst im dritten Akt, in dem am Sonntag Gregor Hatala und Irina Tsymbal
Können zeigten. Auch die junge Natascha Mair gefiel.