Opernball

Eröffnung sorgte für Erregung

04.03.2011

Neuer Ballettchef setzte seine Kompanie und vor allem sich selbst in Szene.

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© TZ ÖSTERREICH/Bruna
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Er kam, sah und tanzte. Noch nie mischte ein Ballettchef der Staatsoper bei der Eröffnung mit. Manuel Legris (46) brach mit der Tradition, tanzte gestern nicht nur – er inszenierte sich. Legris (er wollte Ballerina Sarkissova wegen Nacktfotos feuern) stand in Reihe eins, hüpfte, posierte, führte die Riege der Balletttänzerinnen an.

Seit einem halben Jahr ist der Pariser Direktor des Wiener Staatsballetts. Ein begnadeter Mann, gefördert von Legende Rudolf Nurejew, ausgestattet auch mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein. Die Choreografie zum Napoleon-Marsch von Johann Strauß – in Kostümen, die mehr zeigten, als sie verbargen – war vor allem auf einen Tänzer zugeschnitten: auf Legris himself. Wenig verwunderlich, dass so viel Eigenmarketing zu großem Unmut innerhalb der Tanztruppe im Haus am Ring sorgte.

Debüt
Ihr Opernballdebüt gaben 2011 auch die Wiener Philharmoniker, die unter der Ägide von Pult-Gigant Franz Welser-Möst den Einzug der Jungdamen und Jungherren mit der traditionellen Fächerpolonaise begleiteten und danach die Ouverture zur Hochzeit des Figaro spielten.

Superstar
Elina Garanca begeisterte die Gäste mit Mon coeur s’ouvre à ta voix (aus Samson et Dalila) – ein Willkommensgruß an den neuen Direktor Dominique Meyer, danach Wien, Wien, nur du allein.

Meyer war der heimliche Gewinner des Opernballes. Er gab sich – im Gegenzug zum begnadeten Selbstdarsteller, Vorgänger Ioan Holender – ­betont zurückhaltend: "Die Künstler stehen im Vordergrund." Das war 2011 vor allem Manuel Legris …

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