St. Margarethen

Carmen mit Eifersucht und Mordgelüsten

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Viele  Promis waren zur großen Premiere nach St. Margartethen gekommen.

Dunkle Wolken und gelegentliches Tröpfeln hat die heimische Prominenz 11. Juli nicht abgeschreckt: Alle pilgerten zur Premiere von "Carmen" zu den Opernfestspielen in St. Margarethen und der Wettergott hatte - zumindest - bis zum Beginn des Stücks von Georges Bizet Nachsicht mit den Gästen. Vielmehr wurde unter den Anwesenden über den turbulenten Inhalt des 1875 uraufgeführten Stückes gesprochen.



Tobisch hatte Unfall vor Premiere
"Natürlich habe ich schon Mordsgelüste gehabt, aber nicht in der Liebe, eher beim Autofahren", meinte Lotte Tobisch-Labotyn, die Präsidentin von "Künstler helfen Künstlern", im APA-Gespräch. Bei der Fahrt zu "Carmen" kam es gerade zu einem kleinen Auffahrunfall: "Aber der andere Fahrer war schuld, also kostet es mich wenigstens nichts." Solche Gedanken sind Operettendiva Birgit Sarata fremd: "Wenn ich ständig morden würde, wenn ich mich aufrege, würde man mich ja erwischen und einsperren." Vor allem die Lektüre im Gefängnis würde ihr dann schlechte Stimmung bereiten: "Wenn ich dann in der Zeitung lese, dass alle anderen Menschen zu Premieren und tollen Veranstaltungen gehen, wäre ich ja furchtbar traurig, dass ich nicht dabei sein kann."

Fekter stellt Parallel zu Carmen her
Finanzministerin Maria Fekter (V), die an der Leidenschaft der Protagonistin Carmen besonderen Gefallen gefunden hat, hat andere Wege, mit ihren Gefühlen umzugehen: "Ich lasse meine Emotionen immer gleich raus und ecke damit auch manchmal an, aber darum sind mir Mordsgelüste fremd." Sänger Hansi "Waterloo" Kreuzmayr, der bei Regenwolken zur Not auch einen Wettertanz aufgeführt hätte, gab sich ebenfalls friedfertig: "Ich könnte nicht einmal eine Gelse, Bremse oder Zecke töten."

Natalia Ushakova als Mensch der Extreme
Opernsängerin Natalia Ushakova, die als selbst ernannter "guter Wetter-Engel" zur Vorstellung kam, bezeichnet sich selbst als extremen Menschen: "Wenn ich singe oder liebe, dann nur zu 100 Prozent, und eifersüchtig bin ich dann mindestens zu 200 Prozent." Anwalt Manfred Ainedter glaubt selbst nicht daran, eifersüchtig zu sein, wird allerdings immer wieder eines Besseren belehrt: "Immer wenn ich das zu meiner Frau sage, widerspricht sie mir, was ich aber gar nicht verstehen kann." Viele Fehler gesteht sich Talkerin Barbara Karlich ein, aber eifersüchtig sei sie nicht: "Wenn eine andere Frau dann schon im Spiel ist, ist es sowieso schon zu spät. Dann soll der Mann auch gerne gehen, da ärgere ich mich nicht."

Künftige Intendantin Dagmar Schellenberger dabei
Ebenfalls Platz bei der Freiluftveranstaltung nahmen unter anderem die künftige Mörbisch-Intendantin Dagmar Schellenberger, Koch Toni Mörwald und Christina Lugner sowie Ex-Ministerin Maria Rauch-Kallat (V) und ihr Gatte Alfons Mensdorff-Pouilly. Aus der Riege der Politik waren Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S), Gesundheitsminister Alois Stöger (S) und Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (S) erschienen.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

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