Österreichs Filmszene zittert der Oscar-Gala am Sonntag entgegen. Die Siegeschancen für Stefan Ruzowitzkys "Die Fälscher" schein gut.
Zweimal Karl Markovics: „Es wäre eine Enttäuschung, würden wir den Oscar nicht gewinnen“, sagte der Hauptdarsteller von des KZ-Thrillers Die Fälscher am Mittwoch in Ö 3. Wenige Tage zuvor war er im ÖSTERREICH-Interview noch zurückhaltender: „Die Oscar-Nominierung bedeutet, mit dem Olymp der Filmwelt in Berührung zu kommen. Es geht nicht nur um den Sieg.“
Mittlerweile ist Markovics am Film-Olymp Hollywood eingetroffen – so wie
Regisseur Stefan Ruzowitzky und Produzent Josef Aichholzer. Die Hoffnungen
sind groß, weil "Die Fälscher" unter Insidern gut im Rennen liegt. Martin
Schweighofer (Austrian Film Commission): „Die Oscar-Chancen für einen
österreichischen Film waren noch nie so hoch. Mehr zu sagen, wäre
Kaffeesudleserei. Wir können nur abwarten.“
Zwei Hürden hat
der Thriller über Geldfälscher, die unter Zwang der Nazis im KZ Pfund- und
Dollar-Blüten herstellen mussten, bereits überwunden.
63 Filme wurden für den Oscar des besten fremdsprachigen Film ins Rennen geschickt. Zunächst schaffte Die Fälscher den Sprung auf die Shortlist der letzten neun. Dann wurde das Werk von einer 30-köpfigen Fachjury unter jene fünf Filme gereiht, zwischen denen die Oscar-Entscheidung fällt.
Konkurrenz
Die anderen: Andrzej Wajdas Drama Katyn über das
russische Massaker an polnischen Offizieren 1940 wird neben "Die Fälscher"
am besten bewertet. Beaufort von Joseph Cedar ist ein Militärdrama über die
Tage des Rückzugs Israels aus dem Libanon 2000. Nikhita Mikhalkov (Russland)
schuf mit 12 ein Remake von Die 12 Geschworenen, Sergej Bodrov (Kasachstan)
drehte mit Mongol einen Film über Dschingis Khan.
Im österreichischen Konsulat in Los Angeles findet während und nach der Oscar-Gala übrigens eine Viewing Party statt. Für den Fall eines Fälscher-Sieges rechnet man mit großem Andrang. Auch Mr. Schwarzenegger ist informiert.
