Überraschend gewann Marion Cotillard einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin. Verdient hat sie ihn für "La vie en rose" auf jeden Fall.
Diese zwei Tage und Nächte wird die junge Französin Marion Cotillard niemals vergessen. Erst am Freitagabend wurde die 32-Jährige in Paris mit dem französischen Filmpreis Cesar ausgezeichnet. Einen Langstreckenflug später durfte sie dann am Sonntagabend in Hollywood den Oscar als beste Hauptdarstellerin in die zitternde Hand nehmen. In der Rolle der Edith Piaf gelang der Tochter eines Schauspielerehepaars der blitzschnelle Aufstieg zum internationalen Star.
Die französische Nationalheldin
Mit ausrasierten, stirnhoch
nachgemalten Augenbrauen, blutrot geschminktem Mund und einer zu Herzen
gehenden Mischung aus Energie und Verletzlichkeit verkörpert Cotillard in
"La vie en rose" eine französische Nationalheldin: Das erfordert Mut. Die
echte Piaf (1915- 1963), der "Spatz von Paris", wird von ihren Fans noch
immer tief verehrt. Der Regisseur Olivier Dahan hat das Leben der Sängerin
als großes Drama mit vielen Piaf-Chansons inszeniert. Dass Cotillard diese
Chansons selbst mit Inbrunst und herber Stimme singt, macht die Stärke ihrer
Darstellung aus.
Vergleich mit Jeanne Moreau
Die Greenpeace-Aktivistin Cotillard
stand schon als Kind auf der Theaterbühne und mit 16 vor der Kamera. Mitte
der 90er Jahre machte sie erstmals in der Komödie "Taxi" von sich reden.
Heute wird sie wegen ihrer herben Schönheit oft mit der französischen
Schauspielikone Jeanne Moreau verglichen. In "Big Fish" von Tim Burton
spielte sie in ihrem ersten Hollywood-Film. 2005 erhielt sie für ihre
Darstellung in "Mathilde - eine große Liebe" ihren ersten Cesar als beste
französische Nebendarstellerin.