Für ihre Darstellung in "Fences" wurde die Schauspielerin in Los Angeles geehrt
Beim dritten Anlauf hat es geklappt: Viola Davis wurde bei der 89. Oscar-Verleihung am Sonntagabend (Ortszeit) als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Davis, die als erste schwarze Schauspielerin in der Oscar-Geschichte bereits drei Oscar-Nominierungen verbuchen konnte, nahm den Preis für ihre kraftvolle Darstellung im Familiendrama "Fences" unter Tränen entgegen.
Die 51-Jährige war zuvor für "Doubt" (2008) und "The Help" (2011) im Oscar-Rennen gewesen und setzte sich nun gegen ihre Kolleginnen Naomie Harris ("Moonlight"), Nicole Kidman ("Lion"), Octavia Spencer ("Hidden Figures") und Michelle Williams ("Manchester by the Sea") durch. Auf der Bühne dankte sie u.a. "oh captain, my captain Denzel Washington", der bei "Fences" die Hauptrolle spielte und Regie führte. Sie sei Künstlerin geworden, "weil dies der einzige Beruf ist, der es feiert, was es heißt, ein Leben zu leben".
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Viola Davis hatte ebenso die Favoritenrolle inne wie Mahershala Ali, der am Beginn der Verleihung die Trophäe für den besten Nebendarsteller und damit den ersten Preis des Abends für das achtfach nominierte Coming-of-Age-Drama "Moonlight" holte. Der Afroamerikaner ist damit der erste muslimische Schauspieler, dem diese Ehre zuteilwurde, schrieb die Nachrichtenagentur AFP.
Auch in der Dokumentarfilmsparte hat sich mit "O.J.: Made in America" der Favorit durchgesetzt. Die fast achtstündige Doku des Sportsenders ESPN zeichnet den Aufstieg und Fall des ehemaligen Sportstars und später des zweifachen Mordes beschuldigten O.J. Simpson vor dem Hintergrund von Rassismus und Starkult nach. Regisseur und Produzent Ezra Edelman widmete den Preis den beiden Mordopfern Nicole Brown Simpson und Ron Goldman sowie "allen Opfern von Polizeigewalt und rassistisch motivierten Gewalttaten": "Es ist genauso ihre Geschichte wie jene von Nicole und Ron."
Weitere Preise haben sich bisher auf mehrere Filme aufgeteilt. So ging der Preis für den besten Tonschnitt an die Science-Fiction-Parabel "Arrival", der Award für die beste Tonmischung an Mel Gibsons Kriegspassion "Hacksaw Ridge", die Auszeichnung in der Sparte "Make-Up/Frisur" an "Suicide Sqad" und die Trophäe für Kostümdesign an "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind". Für Kostümdesignerin Colleen Atwood ist es der bereits vierte Oscar. Noch ohne Preis ist bis dato die Musical-Romanze "La La Land", die mit 14 Nominierungen der große Favorit des Abends ist.