Für del Toros Märchen soll man sich an Vorlagen bedient haben.
Das romantisch-skurrile Märchen " The Shape of Water " führte die Liste der diesjährigen Oscar-Nominierungen an.
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Sam Rockwell (bester Nebendarsteller), Frances McDormand (beste Hauptdarstellerin), Allison Janney (beste Nebendarstellerin), Gary Oldman (bester Haupstdarsteller).
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Großer Gewinner des Abends ist Guillermo Del Toro. Er wurde für sein Märchen "The Shape of Water" u.a. in den Königsdisziplinen beste Regie und bester Film geehrt.
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Frances McDormand - endlich lacht sie einmal! Ihre Dankesrede war sehr bewegend. Sie wurde für ihre Rolle in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" geehrt. In dem Film von Martin McDonagh spielt sie eine desillusionierte, zu allem bereite Mutter einer ermordeten Tochter, die einen persönlichen Rachefeldzug gegen die aus ihrer Sicht untätige Polizei startet.
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Es war ein Favoritensieg: Der Engländer Gary Oldman (59) setzte sich bei der 90. Oscar-Verleihung in der Hauptdarstellerkategorie durch. Für "Die dunkelste Stunde" hatte er sich in den britischen Premierminister Winston Churchill verwandelt. In Joe Wrights Historiendrama überzeugte er mit einer wortgewandten und eindringlichen Performance, die schon bei den Golden Globes ausgezeichnet wurde.
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Bei den Nebendarstellerinnen war Allison Janney (58) siegreich. In dem auf der Lebensgeschichte der Eiskunstläuferin Tonya Harding basierenden Film "I, Tonya" spielt sie eine typische Eislaufmutter, die ihre Tochter nach vorne peitscht.
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Sam Rockwell hat für seine Rolle als rassistischer Polizist in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" abgeräumt.
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Regisseur Sebastian Lelio aus Chile für "A Fantastic Woman".
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Mark Bridges
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Jordan Peele: Als erster Schwarzer hat der US-Amerikaner Jordan Peele am Abend den Oscar für das beste Originaldrehbuch gewonnen. Der 39-Jährige wurde für seine Arbeit an der Horrorkomödie "Get Out" ausgezeichnet. Das Werk, bei dem Peele auch Regie führte, erzählt von einem jungen schwarzen Mann, der bei der rassistischen Familie seiner weißen Freundin plötzlich in Lebensgefahr gerät.
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Roger A. Deakins wurde für seine Arbeit an "Blade Runner 2049." gewürdigt.
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Lee Unkrich und Darla K. Anderson nehmen die Auszeichnung mit.
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Lee Smith wurde für seine Arbeit am Filmschnitt bei "Dunkirk" geehrt.
Vier Preise
13 Stück der begehrten Trophäen hätte man holen können, dann waren es zum Schluss "nur" vier Stück. Dafür aber in den Königsdisziplinen bester Film und beste Regie (dazu Filmmusik und Produktionsdesign). Doch vorab wurden Stimmen laut, wonach man sich bei der Produktion des Filmes an Vorlagen bedient haben soll.
Plagiatsvorwürfe
Plagiatsvorwürfe sind aufgekommen, als starke Gleichheiten zwischen del Toros Film und dem niederländischen Kurzfilm "The Space Between Us" (aus dem Jahr 2015) aufgefallen sind - und sich diese Erkenntnis rasend schnell über das Internet, via reddit, verbreiteten. In dem Kurzfilm geht es ebenso um eine Reinigungskraft, die eine Meereskreatur findet und diese (aus Liebe) beschützen will. Manch eine Szene, wie zum Beispiel die letzte, wirkt ident mit dem oscarprämierten Werk. Bevor zu viel Wirbel entstand, äußerte sich der niederländische Filmverband und erklärte, beide Filme hätten eine "eigene Identität".
Weiterer Regisseur
Doch damit nicht genug; auch Jean-Pierre Jeunet, Regisseur von "Die fabelhaft Welt der Amélie", fühlt sich beklaut. Jeunet erkannte eine Szene aus seinem Film "Delicatessen" (1991) bei "The Shape of Water" wieder. In der Szene sitzen zwei Personen auf einem Bett bzw. einem Sofa und tanzen mit ihren Füßen zu nostalgischer Musik im Fernsehen. Jeunet habe del Toro auf den Klau angesprochen. Dieser verwies allerdings auf Terry Gilliam, dem Regisseur, der alle anderen nach ihm beeinflusst hatte. Jeunet ist enttäuscht, denn er traue del Toro mehr Kreativität zu.