Theater

Otti Schenk & die Männerträume

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Otto Schenk in „Forever Young“. Viel Applaus bei der Josefstadt-Premiere. 

Eigentlich wollte Franz Wittenbrink seinen Liederabend Forever Young, der gestern in der Josefstadt unter seiner Leitung uraufgeführt wurde, Der Tod und die Mädchen nennen. Aber in der Josefstadt wünschte man sich einen populäreren Titel. Schuberts gleichnamiges Streichquartett kommt trotzdem vor.

Vergessen
In Wittenbrinks Wurf träumen fünf alte Herren in einem Wiener Vorstadt-Café von der guten alten Zeit. Drei junge Frauen – eine Krankenschwester, eine Schülerin und eine „schwarze Witwe“ – wecken ihre Lebensgeister. Die Publikumslieblinge Otto Schenk, Toni Slama, Albert Rueprecht, Gideon Singer und Kurt Sobotka tanzen und singen mit den Männerträumen Ruth Brauer-Kvam, Sona MacDonald und Eva Mayer, um den Tod zu vergessen.

Wolf Haas & Elvis
Wie stets bei Wittenbrink wird der Abend von Musiknummern vorangetrieben: Von Monteverdi über die Arie Komm, süßes Kreuz aus Bachs Matthäuspassion, die bei Wittenbrink Wolf-Haas-mäßig Komm, süßer Tod heißt, über den Cold Song aus Purcells King Arthur bis zu Schlagern von Lehár (Meine Lippen, sie küssen so heiß), Elvis Presley oder Britney Spears reicht die Palette. Ein Höhepunkt ist Schenks russische Interpretation der Gralserzählung aus Wagners Lohengrin.

Fendrich
Im Übrigen brilliert der Josefstädter als russophiler Ober, der die Bestellungen seiner Gäste stets mit einem mürrischen „Ich fliege“ beantwortet. Besonders witzig sind Toni Slama als Ex-Leistungssportler mit Rollator, der mit dem Fendrich-Schlager Es lebe der Sport auftritt, und Ruth Brauer-Kvam als seine Krankenschwester. – Jubel.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

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