Am 10.6. spielt er 'Einmal noch' in der Josefstadt, am 11.6. 'Sternstunden' im Konzerthaus.
Er ist Österreichs populärster Schauspieler, der Publikumsliebling der Josefstadt, deren Prinzipal, Regisseur und Kassenmagnet er jahrelang war. Am 12. Juni feiert Otto Schenk seinen 80. Geburtstag. Zum Wiegenfest spielt der König der Komödie ab 10.6. in der Uraufführung von Klaus Pohls eigens für ihn geschriebenen Stück Einmal noch den früheren Stardirigenten Karl Meier, der zum Sandler verkommen ist. Am Freitag, 11.6. gastiert der Unermüdliche im Konzerthaus mit seinen Sternstunden des Humors. ÖSTERREICH wünscht ihm noch viele Sternstunden!
ÖSTERREICH: Klaus Pohl hat das Stück „Einmal noch“ für Sie zum
Geburtstag geschrieben …
Otto Schenk: Ja, der Pohl ist
fabelhaft. Der Turrini, der mir ein Stück schreiben wollte, hat den Schenk
geschwänzt. Er hat seine Schäfchen woanders ins Trockene gebracht. In Einmal
noch spiele ich den ehemaligen Dirigenten Karl Meier, der als Jüngling bei
einer Premiere „Aufhören!“ geschrien hat, weil die Sänger falsch gesungen
haben, und nun seinen Lebensabend unter der Brücke verbringt. Einmal noch
soll er ein großes Konzert dirigieren. Mein Traumberuf war ja Dirigent.
ÖSTERREICH: Ihr Lieblingsdirigent war der genial-exzentrische
Carlos Kleiber …
Schenk: Der ist Gott sei Dank nicht so
gestrandet wie der Meier. Ich bin dem Kleiber ja gar nicht ähnlich, aber ich
habe mit dem Pohl ein Kaleidoskop von Schwierigkeiten des Dirigier-Berufes
erarbeitet. Er hat mir hingerissen zugehört und diese berauschende Rolle
geschrieben.
ÖSTERREICH: Dirigieren Sie auch im Stück?
Schenk:
Ein bisschen, ja. Den Beginn der Coriolan-Ouvertüre mit den drei
Peitschenhieben und das Tristan-Vorspiel. Daran habe ich am meisten
gearbeitet, weil ich finde, dass Schauspieler, die Dirigenten spielen, immer
lächerlich wirken. Ich habe mit dem Bernstein, dem Kleiber und dem Böhm
gearbeitet, Art und Unart von diesen ganz Großen ist mir geläufig.