Staatsoper: Schenks famoses Stück „Der Rosenkavalier“, Premiere am 16. 12.
An der New Yorker Metropolitan Opera hat Otto Schenk im Oktober mit Donizettis Don Pasquale einen rauschenden Erfolg gefeiert, nun erarbeitet er an der Wiener Staatsoper die Wiederaufnahme seiner legendären Rosenkavalier-Inszenierung aus dem Jahr 1968. Österreichs populärster Schauspieler, der bis in die 1990er-Jahre auch einer der wichtigsten Opernregisseure weltweit war, ist glücklich, unter dem neuen Operndirektor Dominique Meyer an die Stätte früherer Triumphe zurückzukehren.
„Dominique Meyer ist ein kluger, sympathischer Mann, da hat sich einiges geändert an der Staatsoper“, sagt Schenk. „Es herrscht eine heitere, selige Atmosphäre im Haus, das habe ich dort schon lange nicht mehr erlebt.“
Ochs ist kein Büffel
Kann er sich an sein Regiekonzept nach 42 Jahren noch erinnern? „Ich habe kein Regiekonzept, mein Konzept ist Der Rosenkavalier
von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Die Frage ist nur, ob der alte Schenk den jungen Schenk noch verstehen kann. Ich möchte dieses wunderbare Stück zur Wahrhaftigkeit erwecken, den Sängern und Sängerinnen zu lebendigem, natürlichem Theater verhelfen. Der Ochs darf kein Büffel sein, der Octavian muss noch ein ,Bua‘ sein, und die Marschallin darf keine alte, verlassene Heulsuse sein. Ich bin sicher, dass der Octavian der erste Liebhaber ist, der sie stehen lässt.“
Bett wird wichtig
Und Schenk weiter: „Was nicht mehr stimmt, wird umgestellt. Das Bett, in dem die Marschallin und Octavian die vergangene Nacht verbracht haben, wird wichtiger. Falsche Gänge kommen weg, der Wirbel wird, wenn es mir passend erscheint, stärker. Manche Nummern verwelken im Repertoire, die werden mit großer Energie neu entworfen.“