Opernball
Pastell und eigener Raucher-Cocktail
16.02.2009
Wenig Platz für Raucher gibts am Opernball, dafür einen eigenen Cocktail. Der Blumenschmuck dieses Jahr ist "typisch Wienerisch".
Raucherplätze für Bruchteil der Gäste
Rund 5.500
Menschen werden am Donnerstag, 19.2. den Wiener Opernball besuchen -
Raucherplätze gibt es aber nur für etwa 180 Gäste. Seit Jahresbeginn darf
nur in abgetrennten Extrazimmern noch gequalmt werden. Die Staatsoper hat
die Glimmstängel bereits vor zwei Jahren aus dem allgemeinen Bereich
verbannt und zwei Rauchersalons im sechsten Stock eingerichtet. Für den Ball
2009 wurden die abgeschlossenen Räume im schwarz-weißen Klavier-Design neu
gestaltet.
"Noch nie Probleme mit rauchenden Gästen!"
Strafen
wegen eines Verstoßes des Rauchverbots bei uneinsichtigen Gästen fürchtet
das Opernballbüro nicht. "Wir haben noch nie Probleme mit Gästen
gehabt", schilderte eine Sprecherin die Erfahrungen der vergangenen
beiden Jahre. "Die Ballbesucher halten sich brav daran." An
Besuchern mangelt es in den Rauchersalons allerdings nicht: "Die Leute
stürmen das natürlich."
Rauchersalons
"Wenn
jemand raucht, weisen wir ihn darauf hin, dass es im sechsten Stock
Rauchersalons gibt", so die Sprecher zum Umgang mit Rauchern außerhalb
der für Tabakkonsum vorgesehenen Zimmers. Pro Veranstaltung habe es bisher
vielleicht zehn Diskussionen mit Gäste gegeben. Ordner, Kellner sowie der
Publikumsdienst seien beauftragt diese höflich auf das Verbot und die
Raucherzonen hinzuweisen.
Keine Strafen für Oper
Laut
dem Gesundheitsministerium drohen der Oper bei einem Verstoß durch die Gäste
keine Strafen: Mit dem in die Schranken weisen unachtsamer Raucher und der
Einrichtung von Räume für den Tabakkonsum, habe der Organisator seine
Aufgabe erfüllt. Besucher könnten bei konkreten Anzeigen allerdings sehr
wohl zur Kasse gebeten werden. Haften würde ein Veranstalter lediglich bei
Mängel betreffend der Raumtrennung bzw. der Ausschilderung.
Eigener
Raucherlounge Cocktail und Snacks
Auf der Menükarte findet sich ein
quadratischer dem Design entsprechender Snack, auch ein eigener Cocktail
wird in den Rauchersalons angeboten. Verkauft werden sowohl Zigaretten als
auch Zigarren. Scherenschnitte der 50er Jahre stellen das optische Leitmotiv
dar, auf diese Weise werden beispielsweise große Luster an die Mauern
gezaubert. Für futuristische Stimmung sorgen von Künstlern gestaltete
Farb-Visuals auf großen Leinwänden. Einen weiteren Kontrast bildet die
Blumendekoration in lila.
Blumige Facts: "Typisch Wienerisch!"
Rund 40.000
Blumen aus Salzburg und einem Fair-Trade-Betrieb in Ecuador werden den
diesjährigen Opernball schmücken. Mit 20.000 bis 25.000 pastellfarbenen
Rosen und etwa 15.000 Orchideen, Tulpen sowie Pfirsich- und Kirschblüten sei
die Dekoration diesmal typisch "wienerisch", verriet die für die
Dekoration verantwortliche Gärtnerei Doll in Salzburg am Montag, 16.2.
Zusätzlich werden 100 blühende Fliederbäume aufgestellt, auch einzelne
Blüten der Pflanzen kommen in den Prunksälen zum Einsatz.
Allee
aus lila Bäumchen
Die 2,5 Meter hohen Bäumchen mit
blass-violetten Blüten sollen in den Vorräumen eine kleine Allee bilden. Den
Hauptsaal zieren sand-und fliederfarbene Blumen, die dem Raum eine zarte und
elegante Ausstrahlung verleihen sollen, so die Gärtnerei. Im Foyer bei der "Pink
Bar" sorgen 20 verschiedene Orchideen-Sorten für einen duftenden
Augenschmaus.
Herkunft
Die Rosen für die Dekoration stammen
laut der Menschenrechtsorganisation FIAN vom Betrieb "Royal Flowers"
in Ecuador. Das Unternehmen ist mit dem Flower Label Program (FLP)
zertifiziert und legt demnach auf den Gesundheitsschutz der Arbeiter
besonderen Wert. Die restlichen Blumen stammen aus den hauseigenen Gärten
der Firma Doll.
Foto: (c) AP/DPA