Anschuldigungen
Manker: "Völlig haltlos, manche absurd"
05.02.2010
"Kartenverkäufe wurden selbstverständlich korrekt abgewickelt"
Als "Rache" bezeichnet Paulus Manker in einem Schreiben gegenüber der APA die Klage des israelischen Cameri-Theaters. Hintergrund sei ein langjähriger Prozess, den Manker im Zusammenhang mit seiner Inszenierung "iWitness" gegen das Cameri führt. Die Klage laufe beim israelischen Gericht, am 19. Jänner habe die letzte Anhörung stattgefunden. "Da abzusehen ist, dass das Cameri diesen Prozess verlieren wird, hat es sich jetzt entschlossen, 'Rache' an Paulus Manker zu nehmen und ihn ihrerseits zu klagen."
"Nur aus der Presse erfahren"
Manker selbst habe von
der Klage des Cameri-Theaters "nur aus der Presse erfahren", ihm sei noch
kein offizielles Schreiben zugegangen. Die Anschuldigen seien "völlig
haltlos, manche absurd". Dies würden sowohl Joshua Sobol, dessen
Stellungnahme bereits in der "Jerusalem Post" veröffentlicht wurde, als auch
alle Produktionsbeteiligten und die Schauspieler der Produktion bestätigen.
Korrekt abgewickelt und verzeichnet
Die Karten für die
abgebrochene Vorstellung seien dem Publikum, das seine Tickets bei der
Produktionsleitung gekauft hatte, noch am selben Abend zurückerstattet
worden. "Auch die sonstigen Kartenverkäufe wurden selbstverständlich korrekt
abgewickelt und verzeichnet, auf ihrer Basis wurde auch die
Tantiemenabrechnung mit dem Autor durchgeführt, die dieser noch am letzten
Vorstellungstag ausgehändigt bekam und dies daher auch bestätigen kann",
heißt es weiter. Der Vorwurf, den Spielort nicht in tadellosem Zustand
zurückgelassen zu haben, sei "absurd, denn nachdem Möbel und Requisiten noch
nach der letzten Vorstellung verladen worden waren, wurde dem Alma-Team
danach der Zutritt zum Gelände verweigert, sodass Eigentum der Produktion
von beträchtlichem Wert im Museum zurückgelassen werden musste". Zu einer
Übergabe, die vertraglich für den 18. November 2009 festgesetzt war, konnte
es laut Manker "gar nicht kommen".
Korrupt
"All
die Scheinanklagen dienen nur dazu, uns zu diskreditieren und den Erfolg von
'Alma' in Israel zu schmälern", heißt es weiter. "Denn das
Cameri-Theater und sein Missmanagement, im speziellen der Manager Noam
Semel, ist seit Jahren für den Niedergang des israelischen Theaters
verantwortlich und richtet seinen Spielplan ausschließlich nach
Profit-orientierten Gesichtspunkten aus, was auch das katastrophale Niveau
der dortigen Produktionen erklärt." Eine Produktion wie "Alma" habe ihnen
"schmerzlich vor Augen geführt, welche Misswirtschaft sie selbst an ihrem
Theater betreiben und wie korrupt ihre Einstellung gegenüber ihren Autoren,
Schauspielern und ihrem Publikum ist." Paulus Manker habe daher über seine
israelische PR-Agentur die "sofortige Ablöse der Cameri-Führung verlangt".