Opernkritik

Großartiger Giovanni in der Staatsoper

12.10.2012

Peter Mattei begeistert die Opernfans in der STaatsoper als Mozarts Wüstling.

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© Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
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Wien hat einen neuen Don Giovanni - und was für einen! Der schwedische Bariton Peter Mattei singt erstmals in der Staatsoper Mozarts Wüstling und begeistert mit seinem beweglichen, fast lyrischen, aber auch zu dramatischen Attacken fähigen Bariton. Wunderbar zart gerät sein Ständchen, aggressiv und leidenschaftlich die „Champagner-Arie“, großartig und melodramatisch seine Höllenfahrt. Auch schauspielerisch ist Mattei ein idealer Don: riesengroß und gertenschlank, mit Schalk in den Augen und Zynismus in der Stimme tanzen Frauen und Männer nach seiner Pfeife.

Solide
In der überladenen Inszenierung von Jean-Louis Martinoty ist Wolfgang Bankl ein solider, etwas fader Leporello, Albert Dohmen ein schwächelnder Commendatore und Benjamin Bruns ein stimmschöner Ottavio. Ileana Tonca bezaubert als Zerlina, Marina Rebekas zerschneidet mit scharfem Sopran die Koloraturen Donna Annas, Alexandra Reinprecht ist als Donna Elvira überfordert. James Gaffigan muss noch viel lernen, um Mozarts Partitur gerecht zu werden.

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