Konzerthaus

Peter Stein: Jubel bei Lese-Marathon

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Peter Stein liebt Marathons („Faust“, „Wallenstein“). Jetzt las er sechs Stunden.

Der Berliner Regietitan Peter Stein ist nicht nur, wie Claus Peymann sagt, „der einzige Weltmeister des Theaters“. An ihm ist auch, wie Otto Schenk meint, der in Steins 21-stündigem Faust-Marathon die „Zueignung“ sprach, ein „großer Schauspieler“ verloren gegangen.

Am Sonntag gab Stein in einer sechsstündigen Lesung im Wiener Konzerthaus Puschkins 1832 publizierten Versroman Eugen Onegin zum Besten: ein spöttisches, polemisches Gedicht mit 364 14-zeiligen Strophen mit Kreuzreim, Paarreim, umschlingendem Reim und dem finalen „heroic couplet“ – und das alles in vierfüßigen Jamben.

Stein präsentierte Puschkins „unverschämtes Meisterwerk“ über den Petersburger Müßiggänger Jewgenij Onegin, der das schwärmerische Mädchen Tatjana zurückweist und den empfindsamen Poeten Lenskij im Duell erschießt, als kurzweilige Abendunterhaltung für Literaturfans. Jubel.

E. Hirschmann-Altzinger

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