Claus Peymann schließt eine Bewerbung als Direktor des Burgtheaters nicht aus.
Bis Mitte Juni können sich nun qualifizierte InteressentInnen für den Direktionsposten des Burgtheater bewerben. Nun hat einer Interesse an dem Posten geäußert, von dem man es mit Sicherheit kaum erwartet hätte, nämlich Theatergröße Claus Peymann.
Er will sich bewerben
Bekannt wurde das jedoch auf Umwegen. Eine Findungskommission, eingesetzt von Kulturminister Josef Ostermayer, soll an mögliche Kandidaten herantreten, Vorentscheidungen treffen und so die Suche nach einem geeigneten Direktor oder auch Direktorin erleichtern. Einer dieser "Findungskommissare" sollte Claus Peymann sein, der selbst von 1986 bis 1999 Direktor der Burg war sein. Doch der lehnte mit der Begründung ab, nicht ausschließen zu können, selbst noch einmal für diese Position zu kandidieren.
Alter neuer Direktor
Ein Statement, das defintiv eine Überraschung darstellt, denn Claus Peymann erinnert sich sicherlich noch sehr gut an seine nicht ganz reibungslos verlaufene, 13-jährige Amtzeit. Will er sich mit seinen 76 Jahren den ganzen Stress ein weiteres Mal antun? Wie ernst es Peymann mit diesem Vorhaben ist, bleibt abzuwarten. Peymanns Chefdramaturg Hermann Beil hat jedenfalls seine eigene Teilnahme ber Findungskommission bestätigt.
Kurzer Rückblick
Claus Peymann war während seiner Amtszeit einer der streitbarsten Direktoren, die das Burgtheater jemals hatte. Seine Auseinandersetzungen mit Presse und Politikern aufgrund seiner Vorliebe für moderne, österreich-kritische Stücke und seiner tatkräftigen Unterstützung kontroverser Dramatiker - das bekanntesten Beispiele sind wohl Thomas Bernhard und sein "Heldenplatz" - sind heute schon legendär. Rückblickend gilt die Ära Peymann jedoch als eine sehr kreative und geglückte Zeit. Schon allein um zu sehen, ob er heute denselben Kurs fahren würde, währe eine Neuauflage der Ära Peymann auf jeden Fall eine Erwägung wert.