Sie hat es getan, um endlich von der Last ihres Erfolges befreit zu sein. J. K. Rowling hat diesen Frühling unter dem Pseudonym Robert Galbraith den Krimi The Cuckoo’s Calling verfasst.
„Es war so eine befreiende Erfahrung. Es war wundervoll, etwas ohne den ganzen Hype und die Erwartungen zu veröffentlichen, und ein pures Vergnügen, Kritiken und Feedback unter einem anderen Namen zu bekommen.“
Geheimnis wurde nicht lange bewahrt Amüsant Gerne hätte sie ihr Geheimnis noch ein wenig länger bewahrt, doch die Sunday Times kam ihr – auch mithilfe von Experten, denen sie Texte zum Vergleich vorlegte – auf die Schliche. The Cuckoo’s Calling liest sich amüsant, ist ein spannender Krimi rund um Cormoran Strike, einen Afghanistan-Veteranen, der sich nach einer schweren Kriegsverwundung mühsam als Privatschnüffler verdingt. Eines Tages kommt der große Fall, von dem alles abhängen könnte. Der Bruder von Supermodel Lula Landry glaubt nicht, wie die Polizei, die den Fall bereits abgehakt hat, an den schwesterlichen Selbstmord, sondern an … – nun ja, es ist an Strike, herauszufinden, was passiert ist. Und so taucht er ein in eine Glitzer- und Glamourwelt voll von (scheinbar) Schönen und Reichen.
Scheinbares Debüt wurde gefeiert Bestseller Das Buch wurde als tolles Debüt von der Kritik gelobt und ist jetzt, wo die wahre Verfasserin bekannt ist, die Buchcharts souverän nach oben geklettert. Eine deutsche Übersetzung ist noch ungewiss: Rowlings deutscher Potter-Verlag Carlsen ist von den Neuigkeiten ordentlich überrascht worden und teilte mit: „Da die Enthüllung des Pseudonyms noch frisch ist, sind die Rechte an der Veröffentlichung des Romans auf Deutsch eventuell schon vergeben. Dann wären wir nicht dabei.“ Böse Zungen behaupten indes, Rowling habe den Coup aus Angst vor schlechten Kritiken lanciert. Ihre erste Post-Potter-Veröffentlichung Ein plötzlicher Todesfall, die im Herbst 2012 erschien, verkaufte sich deutlich schlechter als die magische Reihe.
Wütend Wie jetzt bekannt wurde, ist die Autorin richtiggehend wütend, dass das Geheimnis um ihr Pseudonym so rasch aufgedeckt wurde. Sie habe nicht einmal ihre engsten Freunde in die Sache eingeweiht, sagte sie in einem Statement. Die Enttarnung habe nur aufgrund eines redefreudigen Anwalts der Kanzlei Russells stattgefunden, die Rowlings Rechte vertritt.
Dieser Anwalt habe einer Freundin seiner Frau die Informationen bereitwillig weitererzählt, und diese habe sie bei Twitter veröffentlicht.
So kam die Sunday Times Rowling auf die Schliche. Die Autorin zeigt sich jedenfalls „not amused“: „Zu sagen, dass ich enttäuscht wäre, ist untertrieben“, hieß es von Rowling. „Ich hatte erwartet, dass ich vollste Geheimhaltung von Russells erwarten könnte, einer professionellen Firma mit einem guten Ruf, und ich bin sehr wütend, dass mein Vertrauen missbraucht wurde.“
Entschuldigung Die Kanzlei entschuldigte sich nach der Aufdeckung „uneingeschränkt“ bei der Autorin. Glücklich dürften sie die guten Kritiken machen.
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