Buch der Woche

Pluhar: Geschichte ihrer Schwester

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GIttI: Erika Pluhar hat einen persönlichen Roman über das Leben ihrer älteren Schwester verfasst. 

1933 wird Erika Pluhars ältere Schwester Brigitte in Rio de Janeiro geboren. Die ersten Jahre sind für ihre Mutter einsam, der Vater, angestellt bei einer Ölfirma, ist oft nur am Wochenende für die Familie da. Noch vor Beginn des Ersten Weltkrieges zieht es die kleine Familie wieder nach Europa -zuerst nach München, wo der Vater, ein glühender Nazi, eine schöne Wohnung mieten kann und die Mutter dadurch wieder Freude am Leben empfindet. Es folgen weitere Stationen und die grausame politische Lage spitzt sich immer weiter zu.

»Sie ist dabei, in das Vergessen zu gleiten«

Porträt. Schauspielerin Erika Pluhar, die seit Jugendtagen schreibt, hat sich hier ein sehr persönliches Buchthema erwählt: Das Leben einer ganz nahen Verwandten. Indem sie über ihre Schwester schreibt, erzählt sie automatisch auch von sich.

"Gitti" ist, neben den historischen Aspekten, vor allem eines: Ein intimes Porträt, das die kleine Schwester von der großen fertigt; über die Erika Pluhar in einer Vorbemerkung poetisch sagt: "Sie ist dabei, in das Vergessen ihres Lebens zu gleiten. (...) Noch erkennt sie mich -wie lange noch, ist ungewiss." Pluhar wollte die Vergangenheit "bewahren und aufspüren, meinen Erinnerungen gemäß" - das ist ihr mit diesem berührenden Buch gelungen.

Leo
 

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