Am Donnerstag könnte im Stiftungsrat die Entscheidung fallen.
Es ist ein Politkrimi der Extraklasse: das Match um die Austragung des Song Contests. Am Donnerstag berät der ORF-Stiftungsrat, welche Location den Zuschlag erhält – es soll zu einer Vorentscheidung kommen.
Duell: Innsbruck oder die neue Halle in Wien
In der Auswahl waren bisher die Wiener Stadthalle, die Olympiaworld in Innsbruck
und die Grazer Stadthalle. Seit Kurzem hat sich der bisherige Außenseiter Innsbruck als neuer Favorit herauskristallisiert. „Innsbruck punktet mit einem tollen Konzept und hat finanziell das Land auf seiner Seite“, sagt ein Stiftungsrat zu ÖSTERREICH. Auch im ORF wird Tirol von vielen favorisiert.
Derzeit, so ein Insider, laute der Dreiervorschlag: Innsbruck vor Graz, klar dahinter die Wiener Stadthalle.
Stadthalle hat keine guten Karten mehr
Die Stadthalle Wien
, von Beginn an Favorit, hat nicht mehr die besten Karten: Durch eine sechswöchige Vorlaufzeit, die der Veranstalter European Broadcasting Association (EBU) fordert, würden 18 bereits geplante Events um vier Millionen Euro ausfallen. Die EBU verlangt zudem den Bau einer Klimaanlage. Kostenpunkt: 3,5 Millionen Euro.
Wo soll der Eurovision Song Contest 2015 stattfinden?
Kosten für Neubau: mehr als 100 Millionen
Doch Wien hat noch nicht aufgegeben. Wiens Bürgermeister Michael Häupl, der sich 2015 Wahlen stellen muss, schickt ein neues Projekt ins Rennen: Eine neue Event-Halle in Neu Marx, die alle Stückeln spielen soll, wurde ebenfalls beim ORF eingereicht. Ähnlich wie beim Song Contest in Baku (Baukosten: 120 bis 140 Mio. Euro) soll in Rekordzeit ein neuer Hallenkomplex neben der Rinderhalle entstehen, laut Häupl „anfangs als ein Provisorium“. Investoren gebe es laut dem Stadtchef ¬bereits. Die PORR als Bauträger bestätigt gegenüber ÖSTERREICH: „Wir sind in das Projekt Song-Contest-Halle involviert.“
Event-Halle soll in 6 Monaten fertig sein
Es wäre ein Wettlauf gegen die Zeit, aber die international erfolgreiche Firma ist überzeugt, den Bau in sechs Monaten fertig zu haben. Fakt ist: Die Austragung kostet 25 Millionen Euro, bringt Einnahmen von zehn Millionen. Laut ORF soll die Entscheidung in den nächsten Tagen fallen.
(prj)