Stadthalle & Club: Das geheime Wien-Programm. Plus: Kritiken zu CD und Tour.
In Belgien hat er es schon vorgezeigt: Vier Stunden nach seinem sensationellen 140-Minuten-Konzert in Werchter gab Rock-Exzentriker Prince (52) eines seiner legendären Club-Konzerte. In der den Casino Austria (!) unterstellten Trend-Bar Viage (Eintritt erst ab 21 Jahren, Dresscode: Smart-Casual) rockte er Sonntags ab 4 Uhr früh (!) ein zwei-Stunden-Konzert rund um Klassiker wie Cream oder Le Freak. Dazu gab’s mit Future Soul Song auch die Live-Premiere seiner grandiosen Gratis-CD 20ten) Das alles zum „Freundschafts-Preis“ von 80 Euro...
Clubgig
Wie ÖSTERREICH schon berichtete plant das Musik-Genie
auch für Wien eine ähnliche Sensation: Liefert Prince am Dienstag (13. 7.)
in der Stadthalle Welt-Hits wie Purple Rain, Kiss oder Nothing Compares 2 U
(Restkarten unter Tel.: 01 96 0 96-888) so will er davor wieder ein geheimes
Mini-Konzert geben. "Sein Management hat bei uns schon am Freitag nach
Möglichkeiten eines Clubgigs angefragt. Sonntag Abend hat man sich dann vor
Ort ein paar Clubs angeschaut," bestätigt Austro-Veranstalter Ewald Tatar
die Konzert-Sensation.
Mit Flamme in Wien
Nach der Verschiebung seines für den 12. 7.
geplanten Auftritts in Genf jettete das nur 1,58 große Genie schon Sonntag
Abend mit seinem Privatjet in Schwechat ein. Mit dabei auch seine aktuelle
Flamme Bria Valente (33). Prince residiert in der Präsidentesuite im
Imperial und wird heute Nacht die Wiener Club-Szene unsicher machen. Der
Auftrittsort ist vorerst noch geheim, denn das Management will die
Lokalitäten heute noch einmal persönlich inspizieren. Am Wunschzettel des
Musik-Exzetrikers stehen aber u.a. Flex, Pratersauna, Porgy & Bess und das
Novomatic Forum am Karlsplatz. Die Entscheidung fällt heute Mittag.
Eines ist jedoch schon jetzt fix: bei seinem dritten Wien-Besuch gibt Prince auch sein drittes Mini-Konzert: 1987 rockte er im U4, 1993 stieg das Aftershow-Konzert im Technischen Museum.
Konzert-Kritik
„Schneller! Schneller! Schneller!“ Über 140
Minuten rockt Prince schon im Festivalpark von Werchter, Belgien. Er ist,
schwer außer Atem, beim vierten (!) Zugabenblock: Die Mega-Hits sind
abgefeuert: Kiss, Nothing Compares 2 U, 1999. Auch die Covers (Everyday
People, Angel), die Raritäten (Party Man) – und selbst Purple Rain, das er
passend als Soundtrack zum Kurzzeit-Regenguss vorzeitig ins Programm
genommen hat, gab’s schon. Doch keiner der 40.000 pitschnassen Fans will ihn
gehen lassen. Und dabei spielt er seit zehn Minuten (!) keinen Hit, nicht
einmal einen Song, sondern dirigiert seine Band bloß durch ein einziges
Gitarrenriff. Eine Vorführung, denn Prince erfindet gerade die Musik neu!
Live vor Publikum. Ein Gitarrensolo, das Hendrix zum Lehrbuben erklärt und
Highlight einer Show, die seinesgleichen sucht: Im grandiosen Mix aus Funk,
Rock, Soul oder Jazz erweist er sich als eierlegende Woll-Milch-Sau der
Musikszene. Am Dienstag auch in der Wiener Stadthalle.
Neue Prince-CD
20ten gibt es ab 22.7. gratis mit dem Rolling
Stone Magazin.
Compassion: treibender 80er-Jahre-Funk-Beat mit
Dancefloor-Garantie.
Beginning Endlessly: schwere Keyboard-Klangteppiche
gepaart mit schwarzem Gitarrenfunk.
Future Love Song: typische
Prince-Ballade.
Sticky Like Glue: Funk im Chill-out-Sound.
Lavaux:
Groovige Musikreise zwischen Schweiz und Portugal. Radiohit!
Act Of God:
Wirtschaftskrise als Pophit.
Walk in Sand: Romantikballade im
Urlaubsflair.
Sea Of Everything: Vertonte Erotik im Falsetto-Sound.
Everybody
Loves Me: ironische Selbstbeweihräucherung, Kinderliedrhythmus.
77
Laydown: We Will Rock You-Beat mit Hip-Hop- und Beyoncé-Elementen.