Enttäuschung
Prince in Wien: Club-Show geplatzt!
15.07.2010
16 Zugaben in der Stadthalle, zwei reservierte Clubs, doch Prince blieb im Hotel.
Am Mittwoch, 14.7. um 12 Uhr früh flog er wieder weg (mit dem Privatjet nach Paris) und damit hatte die Aufregung endlich ein Ende. Pop-Superstar Prince (52) wurde in Österreich vier Tage und vor allem drei Nächte lang seinem Ruf als größter Exzentriker der Musikgeschichte mehr als gerecht. Denn das, was der Unnahbare in der Stadthalle (Sensationskonzert mit 16 Zugaben!) und vor allem Rundherum aufführte, hat Wien noch nie gesehen.
Prince in Wien - Die besten Augenblicke seines Konzerts
Rock am Ring
Seit Freitag, 9.7. hielt Prince Austro-Veranstalter Ewald Tatar auf Trab – und in Folge auch seine Fans. „Geheim-Gig“ war dabei das magische Wort, das die Purple-Rain-Legende zwei Tage vor seiner Wien-Visite via E-Mail bei seinen Austro-Veranstaltern deponierte. Für Tatar mehr Fluch als Segen, denn Prince änderte seine Meinung ständig und spielte letztlich die geheimste und auch finanziell absurdeste aller Geheim-Gig-Varianten: nicht für die Fans, sondern nur für das Hotel-Personal! Der legendäre Aftershow-Gig stieg ab vier Uhr früh an der Bar des Imperial-Hotels. Rock am Ring in seiner skurrilsten Form.
Fans warteten, er hörte CDs. Zuvor hatte Prince jedoch in der von Hunderten Fans belagerten Ottakringer Brauerei schon die Instrumente aufbauen lassen und dazu seine Austro-Entourage ins Porgy & Bess zitiert. Während um zwei Uhr früh (!) in Summe über 1.000 Menschen auf ihn harrten, hörte er im Imperial CDs. Dafür orderte er um Mitternacht noch extra ein neues DJ-Pult.
ÖSTERREICH bei Prince
Gegen drei Uhr früh stolzierte er – mit blinkenden Schuhen (!) und nachthemdartiger, olivgrüner Seiden-Tunika – durch die Hotel-Lobby und inspizierte die Hotelbar. ÖSTERREICH-Redakteur Thomas Zeidler, der als einziger Journalist vom Management eingelassen wurde, erntete von ihm dabei immerhin ein freundliches „Hi“ als Wortspende. Doch viel mehr sprach er in Wien abseits der Bühne ohnedies nicht: „Meine Musik sagt schon alles aus!“
Konzert des Jahres
Das demonstrierte er zuvor auch in der Stadthalle. Von der Überraschungseröffnung mit dem Überhit Purple Rain bis zum Hardrock-Finale Peach lieferte Prince ein Konzert-Furioso, das Seinesgleichen sucht: 33 Songs in 164 Minuten, eine Lehrstunde in Sachen Rock, Funk, Pop, R&B und Jazz. 13.000 Fans feierten dazu die Tanzparty des Jahres und das, obwohl Megahits wie When Doves Cry oder Diamonds & Pearls fehlten. Insgesamt sechsmal (!) lies sich Prince zur Zugabe bewegen. Das Finale rockte er, lange nachdem das Saallicht angedreht wurde! Ein Konzert, das einem Geheim-Gig in puncto Legendenbildung um nichts nachsteht.
Das hat Prince in Wien gespielt
Piano intro: Venus De Milo
Purple Rain
Let's Go Crazy
Delirious
Let's Go Crazy (reprise)
1999
Shhh
Cream
Readhead stepchild
Stratus
The Glamorous Life
A Question Of U
The One
Falling
Electric Man
Musicology
Take Me With U
Kiss
Nothing Compares 2 U
The Bird
Jungle Love
Eye Like Funky Music
Play that funky Music
Controversy
A Love Bizarre
Tonight I Love Everybody
Dance Disco Heat
Love Rollercoaster
Dance Disco Heat reprise
How Come You Don't Call Me Anymore
Mountains
Shake Your Body (Down To The Ground)
Everyday People
I Wanna Take You Higher
Ol' Skool Company
Peach