Klassisch startet am 28. August der Reigen der diesjährigen Schauspiel-Neuproduktionen der Salzburger Festspiele: Im Landestheater hat Andrea Breths Inszenierung von Kleists "Prinz Friedrich von Homburg" Premiere. "Das Aufregende an Kleist ist ja, dass er so rätselvoll wie Mozart ist", sagte Breth in einem von den Festspielen publizierten Gespräch mit Salzburgs neuem Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf, der vor drei Jahren bei der Ruhrtriennale den Dorfrichter Adam in Breths Regie gespielt hat. Der "Homburg" sei "von einer dramaturgischen und dichterischen Perfektion, die man heute so selten findet", rühmte die Regisseurin.
Exquisite Besetzung Breth verfügt über eine exquisite Besetzung: Filmstar August Diehl ("Inglourious Basterds", "Die Fälscher", "Slumming") gibt in der Titelrolle sein Salzburger Festspiel-Debüt, Ex-"Jedermann" Peter Simonischek den Kurfürsten von Brandenburg, dessen Befehle der junge Prinz in der Schlacht von Fehrbellin 1675 missachtet - und dafür zum Tode verurteilt wird, obwohl gerade die Befehlsverweigerung gegen die Schweden den Sieg brachte. Dazu kommt von Elisabeth Orth und Andrea Clausen bis zu Udo Samel, Roland Koch und Hans-Michael Rehberg ein Ensemble allererster Schauspieler.
Auseinandersetzung mit deutschem Wesen Für Bechtolf stellt das erst zehn Jahre nach Kleists Freitod 1821 in Wien uraufgeführte Schauspiel eine Auseinandersetzung mit dem "deutschen Wesen“ ("wenn es das denn überhaupt gibt") dar: "Auf der einen Seite stehen Ordnung und Vernunft, Gesetz und Strenge - bis zum Irrwitz. Auf der anderen Seite das Irrationale, der Bereich der Seele, der plötzlich ganz licht und geradezu vernünftig und richtig wird!" Andrea Breth, mit zwei Interpretationen des "Zerbrochnen Krugs" sowie Inszenierungen von "Familie Schroffenstein" und "Käthchen von Heilbronn" als Kleist-Spezialistin ausgewiesen, scheint den Fokus weniger auf den deutschen Nationalcharakter oder allfällige historische Vorbilder rund um Preußenkönig Wilhelm III. und Napoleon als auf den politisch zugespitzten Vater-Sohn-Konflikt zu legen. "Der Kurfürst weiß von Anfang an, dass in diesem Prinzen kein Träumer, sondern ein Rivale um die Macht steckt", so Breth in der "Bühne". Stück kommt auch nach Wien In Salzburg hat die 59-jährige Meisterregisseurin zuletzt 2007 die Tschaikowsky-Oper "Eugen Onegin" und 2008 die Dostojewski-Dramatisierung "Verbrechen Und Strafe" inszeniert. In Wien wird die Koproduktion mit dem Burgtheater, deren voraussichtliche Spieldauer mit drei Stunden avisiert ist, ab 6. September zu sehen sein.
Info Die Premiere von "Prinz von Homburg" von Heinrich von Kleist findet am 28. Juli im Salzburger Landestheater statt. Weitere Vorstellungen werden am 30., 31. Juli, sowie am1., 3.-5., 7.-9., 11., 12. August in Salzburg gezeigt. Alle Informationen rund um die Festspiele und Tickets erhalten Sie unter www.salzburgerfestspiele.at.
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