Saison 2012/13

Volkstheater mit 7 Ur- und Erstaufführungen

03.05.2012

Das Wiener Theaterhaus lädt  in der neuen Saison ins "Kaleidoskop der Illusionen".

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© TZ Österreich Niesner Lisi
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 Sieben Ur- und Erstaufführungen bietet das Volkstheater Wien in seiner Spielzeit 2012/13 an, die unter dem Motto "Kaleidoskop der Illusionen" steht: "Illusionen wurden und werden uns abgeräumt", sagte Direktor Michael Schottenberg bei der heutigen Saisonpressekonferenz. "Wir widmen uns der Illusion und der Desillusionierung, der Täuschung und der Enttäuschung." Am besten verkörpere dies "Mein Freund Harvey" zum Saisonschluss. Eröffnet wird aber am 7. September mit der Theaterfassung der Turrini/Cerha-Oper "Der Riese vom Steinfeld", Stephanie Mohr inszeniert mit Ronald Kuste und der kleingewachsenen Schauspielerin ChrisTine Urspruch, der Pathologieassistentin Alberich im Münsteraner "Tatort", in den Hauptrollen.

Kapitalismus als zentrales Thema
"Die rasante Talfahrt in Arbeitslosigkeit und Hoffnungslosigkeit, die wir einem wild gewordenen Kapitalismus verdanken, hat aber auch etwas Gutes: Werte bekommen wieder einen Wert", sagte Schottenberg, der ein "neues Bedürfnis nach Ethik", einen "Wunsch nach einer echt besseren Welt" ortet: "Es muss nicht gleich die Piratenpartei sein, es darf auch das Theater sein."

Rupert Henning im Volkstheater
Im Haupthaus steht eine Woche nach dem "Steinfeld"-Auftakt eine Uraufführung an: Rupert Henning hat nach einer Idee von Andre Heller "Bon Voyage - Ein Abend mit dem Leben und den Liedern Greta Kellers" geschrieben und inszeniert selbst, Andrea Eckert singt und spielt die Keller. "Es ist aber keine Biografie im klassischen Sinn, sondern zeigt drei Lebensgeschichten", so Schottenberg. Nach den Premieren von "Die Comedian Harmonists", "Urfaust" und "Die Goldberg-Variationen" inszeniert Stephan Müller die Erstaufführung der Tolstoj-Dramatisierung "Anna Karenina". Als Weihnachtspremiere inszeniert der Direktor Benatzkys "Im Weißen Rössl" u.a. mit Maria Bill und Günter Franzmeier.

Tony Kushner Stück mit Erstaufführung
"Wir verstehen uns als Stachel im Fleisch der Gemütlichkeit", betonte Schottenberg und verwies auf das neue Stück des amerikanischen Kultautors Tony Kushner ("Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift"), das der derzeitige Baseler Schauspieldirektor Elias Perrig Mitte Februar 2013 zur Erstaufführung bringt. "Es ist ein Stück über den Verlust aller Werte." Nach Gogols "Revisor" inszeniert Jacqueline Kornmüller ("Eine der großartigsten Theatermacherinnen dieser Stadt") ein neues Projekt mit Laien und Profischauspielern, in dem es über das Thema Erziehung geht. "Ihr Dokutheater stellt für uns eine große Bereicherung dar."

Liebersgeschichten auch dabei
Im Volkstheater in den Bezirken gelangen u.a. Esther Vilars "Mr. & Mrs. Nobel", eine Liebesgeschichte zwischen der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner und dem Erfinder des Dynamits, Alfred Nobel, sowie "Die Radiofamilie", die Dramatisierung von Ingeborg Bachmanns Beiträgen zu einer Radio-Soap der 1950er Jahre, zur Aufführung.



 
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