Er war ein Wiener Allroundkünstler - Opernsänger, Schauspieler und Entertainer. Bekannt in den Rollen des Frosch in "Der Fledermaus" oder als Zettel im "Sommernachtstraum", aber auch als begeisterter Interpret des Wienerlieds und gnadenloser Parodist. Sein Herz gehörte Musik und Schauspiel, aber auch den Tieren. Der Kammersänger Heinz Holecek, von seinen Freunden liebevoll Honzo genannt, ist heute, Freitag, an seinem 74. Geburtstag in Wien gestorben. Im vergangenen Februar war er auf offener Straße mit Atem-und Kreislaufstillstand zusammengebrochen und danach im Koma gelegen. Er hinterlässt seine Frau Bärbel Holecek und seinen Sohn Sebastian, ebenfalls Opernsänger.
Er wurde genau 74. Jahre alt Am 13. April 1938 in Wien geboren, studierte Holecek nach der Matura bis 1958 Gesang am Wiener Konservatorium und an der Musikakademie. Seine ersten Auftritte absolvierte er im Alter von 21 Jahren im Wiener Musikverein. 1960 debütierte Holecek nach einer Absage Josef Meinrads als Papageno in Mozarts "Zauberflöte" an der Seite von Renate Holm an seinem späteren Stammhaus, der Volksoper.
Staatsoperndebüt 1962 Dem Publikum der Staatsoper stellte sich der junge Bariton erstmals 1962, ebenfalls in der Rolle des Papageno, vor. Zu seinen Lieblingspartien zählen unter anderem der Figaro in Mozarts "Le Nozze di Figaro", Leporello in "Don Giovanni" und Schaunard in "La Boheme" von Puccini. Große Erfolge feierte der populäre Opernsänger auch als Frosch in der Operette "Die Fledermaus". Zahlreiche Gastspiele, Konzertauftritte und Wienerlied-Abende machten "Honzo" auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.
Auch als Parodist auf der Bühne Neben dem Gesang galt die große Leidenschaft des vielseitigen Künstlers bereits seit seiner Mittelschulzeit der Verwandlung. Als Parodist trat Holecek erstmals Anfang der 60er Jahre in einer TV-Show seines Freundes Oskar Czerwenka als Marcel Prawy auf. In den folgenden Jahren hatte er in diversen eigenen Fernseh-Shows wie "Fremde Federn", "Kein Solo für Holecek", oder "1000 & 1 Parodie" mehrmals die Gelegenheit, seine Imitationskünste unter Beweis zu stellen. Zu seinen "Opfern" zählen unter anderem Konrad Lorenz, Hugo Portisch, Curd Jürgens, Karl Merkatz, Frank Sinatra und Luciano Pavarotti.
1977 zum Kammersänger ernannt Erfolge feierte Holecek , der 1977 zum Kammersänger ernannt wurde, auch als Schauspieler. So gab er unter anderem etwa den Rappelkopf in Raimunds "Alpenkönig und Menschenfeind" sowie den Zettel in Shakespeares "Sommernachtstraum" bei den Salzburger Festspielen. Im Jahr 2000 feierte Holecek mit dem Rollendebüt als Doolittle in "My Fair Lady" das Jubiläum seiner 40-jährigen Bühnenkarriere an der Volksoper und erhielt das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse.
Holeceks Leben war die Bühne Er war stets auf der Bühne: Ab 2006 trat er regelmäßig in den Kinderopern im Steinbruch St. Margarethen auf, als "Papageno" in der Zauberflöte oder als Wilhelm Busch in "Max und Moritz". Außerdem engagierte sich der Kammersänger für den Tierschutz. Holecek saß nicht nur im Vorstand des Wiener Tierschutzvereins, sondern lieh seine Stimme auch vielen Tierschutzinitiativen. Bei der EU-Wahl 2009 und der Wien-Wahl 2010 unterstützte Holecek zunächst die Kleinpartei Mensch-Umwelt-Tier (MUT), von der er sich aber wenig später wieder distanzierte.
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