Fotoausstellung
Punk: Kunst - Stil - Revolte
06.05.2008
Die Kunsthalle Wien präsentiert ab dem 16. Mai eine neue Fotoausstellung zur Mode- und Kulturbewegung "Punk". Bilder hier!
Punk war neben HipHop die letzte globale popkulturelle Bewegung, die mehr sein wollte, als nur die akustische Möblierung von Teenager Schlafzimmern: ein völliger Umbruch in der Mode, den Stilgesten, den künstlerischen Ausdrucksformen und der Musik: Von der Weltverbesserungsattitüde des „Summer of Love“ in den Sixties zum Nihilismus und den „No Future“ Parolen eines „Winter of Hate“ zehn Jahre später; von den weichen und konturlosen Psychedelic Farbspielen zu den harten Kontrasten und eckigen Designs der Neonund Plastikepoche.
Die Ausstellung "Punk - No One is Innocent"
Es ging
bei Punk um eine aus dem Geist der Situationistischen Internationale – einer
linksradikalen Gruppe von europäischen Künstlern und Intellektuellen –
genährte Protesthaltung, deren Protagonisten dafür lebten „Öl dorthin zu
bringen, wo Feuer war“ (Guy Debord). Die neue Ausstellung im Museumsquartier
belegt am Beispiel der drei Metropolen New York, London und Berlin, wie
unterschiedlich und doch konsistent Punk in verschiedenen Kulturräumen und
gesellschaftspolitischen Milieus auf die bildende Kunst, den „Look“ der
Jugendlichen und die Chiffren der Revolte wirkte. Während er in England vor
allem ein Stil und Modephänomen war und eine typische Grafik hervorbrachte,
gab es in den USA und in Deutschland von Beginn an eine enge Beziehung
zwischen Künstlern und Punkrockern – viele der Künstler und Avantgarde
Filmemacher wie Jim Jarmusch, Wolfgang Müller, Alan Vega und Salomé spielten
selbst in Bands.
Heroen des Punk
An der Spitze der britischen Punkbewegung
standen der Manager und Anarcho-Denker Malcolm McLaren, die Modedesignerin
Vivienne Westwood und der Graphiker Jamie Reid. Gemeinsam schufen sie eine
visuelle Corporate Identity des Punk, von der noch mehrere Generationen
zehren sollten: Eine Sicherheitsnadel in der Wange von Queen Elizabeth,
T-Shirts mit Schock-Motiven, S/M-Mode für den subversiven Flaneur,
Typographien, die mit ihrenaus Zeitungen ausgeschnittenen Buchstaben
Erpresserbriefe nachahmten. Es ging um die Idee von Punk als Überfall auf
das Bewusstsein der Massen. Das Publikum wurde symbolisch in Geiselhaft
genommen, und mit Forderungen,Zumutungen und optischen Schocks traktiert.
Punk. No One is Innocent
Kunst - Stil - Revolte
KUNSTHALLE
wien, halle 1
16. Mai - 07. September 2008