"Kleinbürgerliches Kunstverständnis" und "Eingriff in die Bürgerrechte"
Die Musiker der Rockband Rammstein sind nach eigenen Angaben "bestürzt" über den Bann ihres Albums "Liebe ist für alle da". Darauf sei "nichts Missverständlicheres als auf anderen Rammstein-Platten", sagte Keyboarder Christian "Flake" Lorenz. Die Musik der Band richtig einzuordnen, "sollte man eigentlich jedem Menschen mit einem Minimum an Verstand und Reflexionsvermögen zutrauen", fügte er hinzu.
Am deutschen Index
Am Freitag, 6.11. wurde bekannt, dass die derzeitige
Nummer eins der deutschen Album-Charts von der Bundesprüfstelle in
Deutschland für jugendgefährdende Medien auf den Index gesetzt wurde. Ab
Mitte November darf die neue Rammstein-CD nicht mehr an Minderjährige
verkauft und auch nicht frei zugänglich ausgestellt oder beworben werden.
Zur Begründung hieß es, die Band animiere auf dem Album zu ungeschütztem
Geschlechtsverkehr und verbreite gefährdende Sado-Maso-Praktiken.
Rammstein sind entsetzt
Lorenz warf dem Gremium
"kleinbürgerliches Kunstverständnis" und einen Eingriff in die Bürgerrechte
vor. Der Musiker, einst Mitglied der DDR-Punkband Feeling B, sagte
der Zeitung: "Wenn Meinungsfreiheit in der BRD bedeutet, dass Nazis
unbehelligt 'Ausländer raus' brüllen dürfen, unsere Platte hingegen aus dem
Verkehr gezogen wird, sind wir nicht viel weitergekommen."